Petitionskomitee für ein neues Akutspital Simmental/Saanenland in Zweisimmen

12000 Unterschriften! STS AG in Zwickmühle

Zum Jahresende, am 29. Dezember, traf sich ein Grossteil der Petitions-Erstunterzeichner am frühen Abend in der Kronenbar Zweisimmen. Bei einem «Gedenk-Apéro» wurde Rückschau gehalten auf die erfolgreiche Unterschriften-Sammlung. Man pflegte weiter den Gedankenaustausch, bedankte sich gegenseitig und nahm Abschied vom traurigen, unprofessionellen Hin und Her der STS AG betreffend Spital-Neubau oder -Standorten.

Zum Jahresende, am 29. Dezember, traf sich ein Grossteil der Petitions-Erstunterzeichner am frühen Abend in der Kronenbar Zweisimmen. Bei einem «Gedenk-Apéro» wurde Rückschau gehalten auf die erfolgreiche Unterschriften-Sammlung. Man pflegte weiter den Gedankenaustausch, bedankte sich gegenseitig und nahm Abschied vom traurigen, unprofessionellen Hin und Her der STS AG betreffend Spital-Neubau oder -Standorten. Leider kann der Verwaltungsrat der STS AG gemäss Gesetz allein darüber entscheiden, wann und wo ein Spital geschlossen oder neu gebaut wird. Er ist nicht verpflichtet die Petition mit über 12000 Unterschriften zu berücksichtigen. Ob es klug ist, so am Volk vorbeizuplanen, ist mehr als fraglich.

Zu erwachen – aus einem schlechten Traum

Für Anne Speiser war der 23. November 2007 ein unvergesslicher Tag (Erste Medienorientierung der STS AG). Sie meinte einen schlechten Traum geträumt zu haben und hoffte, daraus zu erwachen. Der CEO und Verwaltungsrat der STS AG hätten unprofessionell gearbeitet, da sie sich nicht mit der gesamten Thematik befasst haben. Die Meinung des Verwaltungsrates sei von Anfang an zementiert gewesen, an der es nichts zu rütteln gab. Grundsätzliche Fragen seien nie erarbeitet und beantwortet worden.

Sie dankte Ernst Hodel für sein sehr grosses Engagement und die Bemühungen für den Erhalt des Spitals Zweisimmen und überreichte ihm symbolisch drei Geschenke.

Trotz Vereinbarungen andere eigenmächtige Entscheide der STS AG

Ernst Hodel hielt seinerseits Rückschau auf die Meilensteine des einjährigen Geschehens. Dass die gut fundierte Studie Schertenleib nie Beachtung fand, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Ebenso die bewusste Missachtung der im 11-er-Gremium gemeinsam in einem Kriterienraster erarbeitete Standortstudie, welche mit 48 Punkten klar für Zweisimmen sprach (44 für Saanen und 33 lediglich für Saanenmöser). Nach dem gemeinsam gefällten und publizierten Entscheid von zwei Gesundheitszentren, gab die STS AG innerhalb der nächsten sechs Wochen eigenmächtig wieder andere Beschlüsse bekannt (Akutbereich in Saanen, dann erneut Spitalneubau in Saanenmöser). Viele weitere, unvorstellbare Kuriositäten brachte Hodel humorvoll vor und präsentierte ein Paket von 13,5 kg meist positiver und aufmunternder Schreiben sowie Akten aus der einjährigen von der STS AG inszenierten Spitaltragik. «Es darf nicht sein, dass die zusätzlichen 20000 m² bestens erschlossenes Bauland an zentralster Verkehrs- und Aussichtslage in Zweisimmen nichts wert sein sollen», meinte Hodel abschliessend.

Simmentaler-Bevölkerung von Anfang an gegeneinander aufgebracht!

Weiteren Anwesenden stiess sehr sauer auf, dass die Bevölkerung des Simmentals sich in der so wichtigen Spitalfrage zwar engagierte, aber sich gegenseitig ausmanövrierte. Allen vorab die Lenker Behörde, welche ausscherte und mit Verwaltungsrat Albert Sommer und Grossrat Kurt auf Saanenmöser wollte (war das auch die Volksmeinung?). Ebenso letztlich der Gemeinderat Zweisimmen. Politiker wollen trotz einem Jahr ergebnislosem Hüst und Hot auf Verhandlungen setzen. Andere arrangieren sich mit der Macht aus Saanen. Einige werden sich für den Standort Zweisimmen je nach Möglichkeit wieder engagieren.

Grossrat Hans-Jörg Pfister bleibt es vorbehalten, den «Schwarz-Peter» weiter zu spielen. Gemäss Pfister ist das Spitalversorgungsgesetz mit vielen Mängeln behaftet. Die Spitäler sind rechtswidrig an die Regionalspitalzentren statt an den Kanton überschrieben worden. Er wird diesbezüglich weitere Motionen und Vorstösse einreichen. Es könne auch nicht sein, dass der Kanton nur noch wirtschaftlich starke Regionen fördere, die «Goldene Kälber» abliefern und finanzschwache Regionen wie das Simmental missachte. «Bei dieser unsäglichen Politik befürchte ich den Verlust des Volksfriedens», meinte er besorgt. JFK