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Zusammenführung zu einem Betrieb beschlossen; Um- und Ausbauten von über 16 Millionen geplant

Alterswohnen in Erlenbach: Die Weichen sind gestellt

Einstimmige Zustimmung zur Neu-Organisation in Sachen Alterswohnen im Niedersimmental. Alle 36 Delegiertenstimmen unterstützten an einer ausserordentlichen Hauptversammlung den Antrag des Vorstandes von Pro Senectute Niedersimmental (PSN). Der Verein wird nach dem Aussteigen der Alterswohnen STS AG und der STS Spital AG künftig allein verantwortlich für den Alterswohnbereich in Erlenbach zeichnen. Geplant sind ab 2013 Sanierungsmassnahmen und ein Ausbau auf 80 Betten. Grobe Kostenschätzungen gehen von einem Kostenaufwand von über 16 Millionen Franken aus.

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Alterswohnen in Erlenbach: Die Weichen sind gestellt

Die Mitglieder des Projektleitungs-Ausschusses (PLA) stehen vor einer grossen Herausforderung: Katharina Antener, Geschäftsleiterin Alterszentrum Lindenmatte; Beat Klossner, Präsident PLA; Monika Schmutz, Sekretariat; Thomas Mann, Präsident Pro Senectute Niedersimmental; Micheline Kupferschmied und Bernhard Abbühl.

Thomas Mann, Präsident der Niedersimmentaler Pro Senectute; Beat Klossner, designierter Vorsitzender des künftigen Projektleitungs-Ausschusses und Katharina Antener, Geschäftsleiterin des Alterszentrums Lindenmatte, informierten die Delegierten an der ausserordentlichen Hauptversammlung in Erlenbach ausführlich über die organisatorischen, juristischen und planerischen Abklärungen und über die getätigten Verhandlungen. Diese mündeten in den folgenden Antrag: «Dem Vorstand des Vereins PSN wird die Kompetenz und der Auftrag erteilt, das Projekt Alterszentrum Erlenbach weiter zu planen und allenfalls der Realisierung zuzuführen». Diesem Antrag wurde einstimmig stattgegeben. Damit nimmt der Verein Pro Senectute Niedersimmental (PSN) das Heft in Sachen Alterswohnen in seine Hände und die STS verabschiedet sich faktisch aus Erlenbach. Die bisherigen, auch die Eigentumsverhältnisse betreffenden, schwierigen Strukturen auf der Lindenmatte können so bereinigt werden.

Handlungsbedarf aufgrund der neuen Pflegefinanzierung

Wenn alles planmässig verläuft, wird der Verein PSN, dem bisher der Betrieb des Altersheims Lindenmatte mit 46 Betten oblag, schon ab Mitte 2011 auch die Räumlichkeiten der Sonnenstube mit den 24 Betten der STS Alterswohnen AG und die Räumlichkeiten der Post-Akutklinik der STS Spital AG übernehmen. Das hat der Vorstand von PSN mit einer STS-Delegation ausgehandelt, die vom Verwaltungsratspräsidenten der STS Alterswohnen AG, Peter Dolder angeführt worden ist. Thomas Mann und Beat Klossner äusserten sich zu den Verhandlungen: «Der Anstoss zur Bereinigung kam von der STS, weil sich der Betrieb der 24 Betten in der STS-Sonnenstube nicht rechnete und weil die Post-Akutabteilung nicht im erhofften Umfang betrieben werden konnte. Für die PSN stand umgekehrt eine Übergabe der Lindenmatte an die STS nie zur Debatte. Die Verhandlungen fanden in einen guten Klima statt und alle Partner spielten mit offenen Karten. Bei der STS war zu spüren, dass man in der Schuld der Gemeinden und der Bevölkerung stehe».

Akuter Sanierungsbedarf

Mit dem Entscheid vom vergangenen Montag wartet eine Riesenarbeit auf die Verantwortlichen der PSN. Nicht nur muss in sehr kurzer Zeit die Zusammenführung der drei Betriebe erfolgen. Parallel dazu müssen die Planungsarbeiten für die Sanierungsarbeiten vorangetrieben werden. Heute liegen drei Varianten, ausgearbeitet vom spezialisierten Architekturbüro Brügger Architekten in Thun vor. Namentlich in der Sonnenstube und im Klinikgebäude besteht akuter baulicher Handlungsbedarf. Für die Sonnenstube (sie verfügt nur noch über eine befristete Betriebsbewilligung) ist eine grundlegende Neugestaltung erforderlich und im Klinikgebäude besteht ein hoher technischer Sanierungsbedarf. Dazu gesellen sich altersbedingte Renovationen im Infrastrukturbereich der Lindenmatte, Anpassungen im Zwischentrakt und der Rückbau des alten Spitals. Dieses soll, nach der vom PSN-Vorstand bevorzugten Variante C, durch einen viergeschossigen Neubau mit zwölf Alterswohnungen ersetzt werden. Die Grobschätzungen (+/- 20 Prozent) für alle diese Um-, Rück- und Ausbauten liegen bei 16, 4 Millionen Franken.

Finanzierung ohne Kantonsgelder

Die Finanzierung dieser Kosten muss nach den neuen Vorschriften des Kantons ohne öffentlich Beiträge erfolgen. Externe, von der unico, (Treuhand AG, Münsingen) vorgenommene, Wirtschaftlichkeitsberechnungen haben ergeben, dass das Projekt aus dem Betriebsergebnis und den möglichen jährlichen Rückstellungen finanziert werden kann. Während der Haupt-Bauzeit (2013–2015) wird die Verschuldung nach diesen Berechnungen mehr als 60 Prozent der Investitionen betragen, bis 2025 soll sich der Fremdkapitalanteil wieder auf unter 40 Prozent reduzieren und der Eigenkapitalanteil entsprechend auf über 60 Prozent steigen.

Der Bedarf steht fest

Der Bedarf ist ausgewiesen. Geschäftsleiterin Katharina Antener konnte anhand der kantonalen Planungsvorgaben einen Bedarf von 109 Betten im Niedersimmental nachweisen. In Erlenbach stünden nach Abschluss der Bauvorhaben 70–80 Betten zur Verfügung. Zusammen mit dem Pflegeheim Latterhof, Latterbach (acht Betten) und Alterszentrum Bachtele, Wimmis (22 Betten) wäre dannzumal der auch in den Gemeindeinternen Altersleitbildern nachgewiesene Bedarf gedeckt.

Arbeitsgruppen: Freie Plätze

Bis dahin steht den Verantwortlichen der PSN unter ihrem Präsidenten Thomas Mann eine Riesenarbeit bevor. Der Projektleitungs-Ausschuss (Vorsitz Beat Klossner) steht. Katharina Antener wird die Arbeitsgruppe Personal und Betrieb (inklusiv der Übergangslösungen) leiten, Bernhard Abbühl wird die Arbeitsgruppe Bauplanung führen, Micheline Kupferschmied steht der Gruppe Alterswohnen vor und Thomas Mann wird den Bereich Liegenschaften koordinieren. Ein Integrations-Ausschuss mit Vertretern der bisherigen Partner (inklusiv STS) begleitet die Arbeiten. In den verschiedenen Arbeitsgruppen sind noch Plätze für beteiligte Organisation und interessierte Personen offen. Die gestellten Aufgaben im Alterswohnbereich Erlenbach werden in den kommenden rund fünf Jahren sehr umfangreich, aber interessant und befriedigend sein.

Erstellt am: 28.10.2010

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