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Das Spital Zweisimmen ist gebodigt!

«DDR-Spital-Politik» im Simmental!

Saanenmöser war ein «Ablenkungstrick». Das Provisoriumsspital Saanen wird teuer und unrationell aufgemotzt… Die STS diktiert alleinherrschend (unter dem Segen eines nichts ahnenden Regierungsrates), wie es zu laufen hat!

Von Dr. med. Heinz Mumenthaler
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie FMH Liebefeld

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Nun ist es also soweit, der Thunern-dominierten STS und systemhörigen Saaner- und Simmentaler-Vertretung ist es gelungen, die Konkurrenz ganz auszuschalten. Nachdem Wattenwil und Erlenbach geschlossen wurden, hat es die STS AG auch noch geschafft, Zweisimmen zu bodigen. Es geht ja schon lange nicht mehr um Einsparungen. Die steigenden Kosten zeigen dies ja ganz deutlich. Die Kostenschübe im Gesundheitswesen sind vor allem durch die Spitäler zu verantworten. Je grösser das Spital, um so schlechter hat es die Finanzen im Griff. Während die kleinen Spitäler sich bezüglich Finanzen «bis auf die Unterwäsche ausziehen» mussten, ist das bei einem grossen Laden gar nicht mehr möglich.

Im weiteren hatte der Patient in gewissen Fällen noch eine Auswahlmöglichkeit. Jetzt muss er nehmen was ihm noch angeboten wird.

Das mit den Gesundheitszentren ist ein Modell aus der ehemaligen DDR. Welcher gut ausgebildete Arzt will in einem Gesundheitszentrum arbeiten? Die interessante Medizin wird in den Spitälern gemacht! Wenn ich als Arzt keine Möglichkeit habe, dank meiner guten Ausbildung stationäre Akutmedizin zu machen, interessiert es mich nicht! Oder anders ausgedrückt: dann war meine langjährige Ausbildung für die Katz.

Soll das eine Verbesserung sein, wenn man in diesen Zentren ein Angebot an Ernährungsberatung und Physiotherapie, oder EKG, Röntgen und Ultraschall angeboten wird? Das ist ja bis heute schon angeboten worden. Für die Bevölkerung ist wichtig, dass sie zu den wirklichen medizinischen Leistungen Zugang hat: Ein gut funktionierendes Notfallsystem, nahe am Wohnort. Grundleistungen in einem Spital, zu dem auch Angehörige kurze Anfahrtswege haben. Kurze und direkte Kontakte vom Hausarzt zum Spitalarzt!

Es ist wirklich interessant, wie die STS AG den Simmentalern den geplanten Entzug an Leistungen dem Bürger als verbessertes Angebot verkauft. Das ist Zynismus pur.

Ich hoffe sehr, dass da noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Die STS AG kennt ja nicht einmal die Kosten ihres überhasteten Tuns, obwohl in Zweisimmen alles vorhanden ist. Die Pseudoprivatisierung – in der die Spitäler in Aktiengesellschaften verpackt worden sind – macht es allerdings sehr schwer.

Jede Spitalschliessung verschlechtert die Versorgung der Bevölkerung, besonders in den nicht «förderungswürdigen» Landregionen wie dem Simmental, welches in den letzten Jahren wirtschaftlich «ausgehungert» wurde. Die Überlebenschancen bei einer akuten Gesundheitsstörung sinken. Bei einem Hirnschlag oder einem Herzinfarkt sollte innerhalb nützlicher Frist eine Therapie eingeleitet werden. Der Patient aus der Lenk hat dann einfach eine schlechtere Chance als derjenige in Thun oder Bern! Wenn Sie dann in der Ambulanz liegen, und nach Thun hinunter gefahren werden müssen, haben sie noch die Chance, im Sonntagabendstau zu stehen! Das ist eine Ungleichbehandlung von einem Teil der Bevölkerung! Diese können nicht teilhaben an den Fortschritten der Notfallmedizin. Aber auch die Ungleichverteilung der Arbeitsplätze ist ungerecht, ganz zu Schweigen vom ökologischen Gesichtspunkt. Es kommt zu zusätzlichem Strassenverkehr!

Erstellt am: 11.02.2009

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