Spitalversorgung Simmental-Saanenland

Das Volk muss mitreden

Was mich um den Spitalstandort Zweisimmen/Saanenmöser von Anfang an sehr gestört hat ist, warum das Niedersimmental Innerport überhaupt nicht in die Diskussion mit einbezogen wurde und in Richtung Thun diktiert wird. Ich bin überzeugt, dass nach wie vor die Hälfte der Bevölkerung vom Innerport sich lieber im Spital Zweisimmen als in Thun behandeln lässt!

Aus diesem Grund bin ich in die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland eingetreten, weil für mich eine gerechte, demokratische Spitalpolitik an oberster Stelle steht. Der IG haben sich bereits 250 Mitglieder angeschlossen. Daraus entstand eine Arbeitsgruppe, die das weitere Vorgehen bespricht. Wir konnten an einer Sitzung mit dem Verwaltungsrat STS sowie der Bergregion Obersimmental- Saanenland in einem konstruktiven Gespräch unsere Anliegen deponieren.

Wir fordern eine neutrale Nachhaltigkeitsbeurteilung über die Spitalstandorte Saanen/Saanenmöser und Zweisimmen und diese soll mit allen Beteiligten begutachtet werden. Die STS und die Bergregion stimmten dem Vorhaben schriftlich zu. Die Nachhaltigkeitsbeurteilung wird noch dieses Jahr durchgeführt und abgeschlossen.

Was bei mir grosses Erstaunen auslöste, war die Medienmitteilung der STS vom 3. November 2009: Die Aussagen von den Vertretern der Bergregion Obersimmental, dass die Behörden und die Bevölkerung hinter dem Spitalstandort Saanenmöser stehen.

Meine Enttäuschung war gross, wie vom Volk gewählte Behördenvertreter sich das Recht nehmen und solche Aussagen verkünden. Ich als noch relativ junger Bürger des Simmentals habe eine andere Auffassung von Politik. Der Einsatz, etwas Gutes für die Bevölkerung und die Region zu tun, muss das oberste Ziel eines jeden Vertreters der Behörden sein. Man muss nicht geliebt oder beliebt sein. Akzeptiert muss man sein und den Mut haben etwas zu tun, auch wenn man weiss, dass man auf Widerstand stösst! Für mich ist klar, dass sich der Regierungsrat als Mehrheitsaktionär der STS dringend einschaltet und seine Aufgabe wahrnimmt. Es kann weder im Interesse des Regierungsrates noch des Steuerzahlers sein, in Saanenmöser ein Spital zu bauen, wenn in unmittelbarer Nähe reserviertes Bauland zur Verfügung steht. Ich denke die Bevölkerung muss in Zukunft in entscheidenden Angelegenheiten viel mehr Mitspracherecht haben und sich nicht von der Obrigkeit diktieren lassen.

Ich hoffe, dass viele Bürger/Innen sich der IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland anschliessen und wir uns zusammen für eine vom Volk gerechte und akzeptierte Lösung einigen. Verloren ist noch nichts!

IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland, Präsident:Thomas Knutti