IG Spitalversorgung Simmental/Saanenland hat Etappenziel erreicht…

Doch alle sind weiterhin gefordert!

Die IG dankte letzten Samstag ihren Mitgliedern und der Bevölkerung im Restaurant der kleinen Markthalle in Zweisimmen. Sie blickte zurück und zog Resümee. Alle Simmentaler und Saaner sind aufgerufen, das Spital hier zu benützen und nur anderswo hinzugehen, wenn die nötige Behandlung im Regionalspital Zweisimmen (Gesundheitszentrum) nicht angeboten werden kann.

Doch alle sind weiterhin gefordert!

Die Teilnehmer dankten mit ihren Unterschriften dem Regierungsrat für seinen richtigen und machbaren Entscheid.

Drei Jahre ist es her.

Drei Jahre war es schwer.

Doch heute darf man sagen,

wir freuen uns sehr!

Mit diesen Worten begrüsste Grossrat Thomas Knutti (Präsident der IG Spitalversorgung) die über 130 erschienenen IG-Mitglieder und Teilnehmer aus der Bevölkerung im übervollen Markthallen-Restaurant.

Knutti weiter: «Die IG Spitalversorgung Simmental–Saanenland ist zufrieden mit dem Entscheid des Verwaltungsrats der Spital STS AG, in Zweisimmen eine stationäre Akut-Grundversorgung weiterzuführen und in Saanen ein Gesundheitszentrum zu betreiben.

Die IG hat sich mit seinen 250 Mitglieder in den letzten zwei Jahren für die Spitalversorgung stark eingesetzt. Wir waren immer der Meinung und der Auffassung, dass es im Raum Simmental–Saanenland weiterhin dringend eine medizinische Grundversorgung braucht. In dieser Frage gab es wohl von allen Beteiligten kaum Differenzen.

Wenn man bedenkt, dass es in Zukunft nicht einfacher wird, die Spitalversorgung im ländlichen Raum finanziell tragbar sicherzustellen, ist es umso wichtiger, die Versorgung an zentraler Lage anzubieten. Wir Simmentaler haben auch Rechte – diese Botschaft haben wir der Regierung mit auf den Weg gegeben. Die logische Folge war klar und die Regierung hat den Standort Zweisimmen favorisiert. Mit dem hier aufgelegten Dankesschreiben bedanken wir uns mit Euren Unterschriften bei der Regierung recht herzlich für seinen logischen, gut machbaren und einfach zu verwirklichenden Entscheid herzlich.

Die IG Spitalversorgung wird sich aber jetzt nicht in Luft auflösen, nein, die IG wird weiterhin mithelfen, bei der Planung der Grundversorgung ihre Anliegen einzubringen. Das Simmental ist gegenüber anderen Regionen schlecht erschlossen, umso wichtiger ist es, einen gut funktionierenden Rettungsdienst zu haben. Dieser ist zurzeit absolut nicht zufriedenstellend organisiert.»

Knutti dankte am Schluss der «Feier» allen, die dazu beitrugen, dass eine Vernunftlösung Wirklichkeit wird, unter anderen: Grossrat Hans-Jörg Pfister für seinen unermüdlichen politischen Einsatz, Sekretär Hans-Peter Böhlen für die Schreibarbeiten der IG, Kathrin Münger und Ernst Hodel vom Petitions-Komitee und ihren vielen Helfern, die dazu beitrugen, dass innert kurzer Frist über 12000 Unterschriften Anfang 2008 in Bern an Regierungsrat Perrenoud übergeben werden konnten.

Rückzug der Volksinitiative zugunsten von Vorstössen und Motionen

Am 1.Juni 2010 begann die Unterschriftensammlung im ganzen Kanton und im besonderen im Oberland.

Nach der Lancierung der Initiative sind verschiedene Grossräte selber aktiv geworden und haben verschiedene Vorstösse gemacht. Der Regierungsrat kam unter Druck. So wurde zum Beispiel der Verwaltungsrat vom Spitalzentrum in Biel abgesetzt. Der Regierungsrat hat sogar eine Gesundheitskommission gebildet, um der Spitalgeschichte auf den Grund zu gehen.

Die IG ist zum Entschluss gekommen, dass infolge der neuerlichen Revision des Spitalversorgungs-Gesetzes und der in der letzten Session eingereichten Motion von Hans-Jörg Pfister und Thomas Knutti betreffend das Rettungswesen, es zurzeit nicht mehr notwendig ist, die Unterschriften weiter zu beglaubigen und einzureichen. Die wichtigsten Forderungen dieser Initiative für den ländlichen Raum sind jetzt erfüllt worden (Motion siehe Simmental/Saanenland). Doch, soll es nach den neusten Plänen des GEF gehen, sollten es dereinst nur noch 4 Regionsspitäler im Kt. Bern geben (1 davon fürs Oberland!). Und im Rettungswesen sollten 90% der Fälle innert 15 Min. erreicht werden! Trotzdem soll alles 30% teurer werden – so die neusten Absichten.

Die IG dankte allen, welche aktiv bei der Unterschriftensammlung mitgeholfen haben, den Geldspendern sowie allen, die in irgendeiner Form mitgewirkt haben.

Grossrat Pfister: Der zuerst einsame Rufer gegen die Politmacht

Pfister erzählte einige Ereignisse aus dem dreijährigem Saanenmöser-Politkrimi: Hier sein erstes: «6 Stunden vor dem legendären 23. November 2007 habe ich telefonisch eine Einladung mit der Aufforderung bekommen, dass ich doch sicher daran teilnehmen werde. Dies war mir wegen eines Termins unmöglich. Darauf forderte mich der Einladende auf: Wir erwarten von Dir, dass Du dennoch spuren wirst.» Das machte Pfister sehr stutzig. Von da an war mit ihm in dieser Angelegenheit nicht mehr zu spassen. Er war der einsame Rufer, derweil Obersimmentaler Politiker, Ärzte, Personal folgsam Richtung «Saanenmöser» ohne Bauland spurten – mit dabei die vielen Medien, welche sogar die nicht folgsame Bevölkerung aus dem Simmental lächerlich machten. Später fand der einsame Rufer immer mehr Höhrende. Dies nur ein Beispiel aus den zwei Bundesordnern, welche gefüllt sind mit Dokumenten betreffend das kaum zu glaubende, unprofessionelle Vorgehen bei der dreijährigen Baulandsuche für ein «Spital Saanenmöser». Josef Kopp