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Regionaler Naturpark Diemtigtal

Integriertes Naturschutzgebiet Seebergsee

Von Miteigentümer und Bewirtschafter
Hans Grünenwald, Grubenwald

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Aus einem Artikel der SIMMENTAL ZEITUNG, vom ehemaligen Gemeinderat H.R. König, ist zu entnehmen, dass die Vorbereitungsarbeiten zur Erlangung des Labels «Regionaler Naturpark Diemtigtal» abgeschlossen sind.

Nach unserem Wissen soll auch ein Teil der Alp Obergestelen, Gemeinde Zweisimmen, mit eingeschlossen werden. Das Einzige, was den betroffenen Alpeigentümern und Bewirtschaftern bekannt ist, dass im Sommer 2009 zweimal ein Termin für Verhandlungen festgelegt werden sollte, dies anfangs der Alpzeit und der anstehenden Heuernte im Tal. Aus Zeitgründen wurde dieser Termin auf den Herbst verschoben. Seither herrscht von den Naturparkschaffenden Funkstille. Uns erstaunt sehr, dass Vorbereitungen zum Erlangen des Labels «Regionaler Naturpark Diemtigtal» als abgeschlossen erklärt werden, ohne, dass die direkt betroffenen Landeigentümer informiert worden sind!

Überhaupt, was heisst Schaffung eines Naturparks? Wir sind der Meinung, dass dieses schöne Gebiet über die Entstehung, aber auch durch Jahrhundert lange Nutzung und Pflege der Alpweiden zu dem geworden ist, was wir heute bewundern dürfen. Dazu braucht es keine Planungsbüros und Gemeindevertreter, die nur ein Ziel haben, möglichst viele Touristen in ein bis anhin noch ruhiges Gebiet zu befördern.

Die Zunahme der Touristen haben die negativen Auswirkungen deutlich gezeigt. Wildes parkieren von Autos auf der Alpweide, unter Steinen werden Tetrapackungen, Petflaschen, Plastikfolie und die persönlichen Fäkalienhäufchen begraben, Sachen, welche bei der Alppflege wieder zum Vorschein kommen. Auch ist es nicht selten, dass Biker, Motorradfahrer, ob Zwei- oder Vierrad, im Zick-Zack die Weide hoch oder runter fahren. So werden die Wildtiere massiv gestört und verdrängt.

Besonders die kleine Population vom Birkhuhn (6–8 Stück) waren in den letzten zwei Sommern nicht mehr anzutreffen. Dieses Projekt hat mit der Schaffung eines Naturparks überhaupt nichts zu tun.

Momentan reden alle von «Biodiversität» also Schaffung von Lebensraum für die verschiedensten Tierarten. Auf Gestelen passiert genau das Gegenteil, nämlich die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes für die Tiere und die Zerstörung eines bis anhin nicht von Touristen überlaufenen prächtigen Alpgebietes.

Wir fragen uns, kann nicht einmal ein schöner Flecken Natur so belassen werden wie er ist. Viele Ruhesuchende – Einheimische wie auch Feriengäste – würden dies bestimmt befürworten. Lange nicht alle fühlen sich in den Bergen wohl, wenn überall Leute anzutreffen sind.

Zudem wären noch Fragen offen: Wie wird der Unterhalt der Strasse bis Gestelen geregelt? Wer stellt die notwendigen Parkplätze zur Verfügung? Wie bekommt man das wilde Parkieren der Autos auf der Alpweide besser in den Griff? Auch auf Alpweiden braucht es Ordnung und Disziplin, wie wird der Gast darauf aufmerksam gemacht?

Diese und weitere offenen Fragen sollten von den Naturparkschaffenden mit den Landeigentümern geklärt werden.

Erstellt am: 03.02.2010

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