Interview mit dem Simmentaler Grossrat Hans-Jörg Pfister

Regierungsrat zeigtVerständnis

Sind Sie zufrieden? Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten mit der Regierung ein gutes Gespräch, erhielten aber keine Versprechungen. Zwischen den Zeilen kam zum Ausdruck, dass wir mit unserem Vorhaben – dem Spital-Standort Zweisimmen – nicht neben den Schuhen stehen.

Gab es Zusicherungen?

Versprechungen gab es lediglich beim Schloss Blankenburg. Es besteht die Möglichkeit, das Schloss zu kaufen, wenn die Stiftung gegründet ist und ein verfeinertes Betriebskonzept vorliegt. Vorerst ist ab 2011 für ein Jahr das Zeremonie- und Trauungslokal zugesichert.

Der Verwaltungsrat der STS möchte den Entscheid gemäss Pressemitteilung an die Regierung delegieren! Dies ist schon lange kein Geheimnis mehr. CEO Beat Straubhaar äusserte sich in diesem Sinne schon an der IG-Zusammenkunft mit drei Personen aus der IG sowie dem Spitalleiter Christian Pfammatter. Die STS wird keinen Standortentscheid mehr fällen. Den politischen Entscheid muss also die Regierung oder die Region fällen – wir warten darauf. Mutig wäre, wenn dies noch vor den Wahlen geschehen würde.

Wie beurteilen Sie, Herr Pfister, die Aussprache mit dem Regierungsrat? Die Arbeitsgruppe Arbenz, zusammengesetzt aus je vier Vertretern des Simmentals und dem Saanenland plus den Vertretern der STS, hatte einen Kriterienraster erarbeitet. Dieser wurde jedoch unterschlagen, da er klar für Zweisimmen sprach. Erstmals konnte nun der Regierung aufgezeigt werden, dass wir mit diesem Vorgehen nicht zufrieden sind und dass hier Machtpolitik betrieben wird, die mit Demokratie nichts mehr zu tun hat. Ich hoffe, dass wir uns finden und bin auch überzeugt, dass wir für Zweisimmen noch sehr gute Karten haben.