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Dankes-Apéro der IG Spitalversorgung Simmental–Saanenland

Rückblickend kann gestaunt werden!

Die IG und die zahlreich erschienen Gäste feierten letzten Freitag bei sommerlichem Sonnenuntergang den «Zweisimmen-Spital-Etappensieg» auf dem Markthallenareal in Zweisimmen. IG-Präsident Thomas Knutti, Sekretär Hans-Peter Böhlen sowie Grossrat und Verwaltungsratsmitglied der Spital STS AG Hans-Jörg Pfister hielten Rückschau. Pfister warnte vor allem auch die Gemeinde-Politiker vor deren Euphorie. Das «schwarze Schaf» im Verwaltungsrat STS will weiterhin alle Politiker scharf beobachten, dem VR auf die Finger schauen und für eine sinnvolle Spitalpolitik weiterkämpfen. Dafür wird er nochmals für den Grossrat kandidieren.

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Präsident Thomas Knutti

Seit 29. Juni 2009 ist Thomas Knutti Präsident der IG. Seine IG-Rückschau als Präsident stand im Wechselbad von Hoffnung, Bestätigung sowie der Zerschlagungen, Naivitäten, Hinterhältigkeiten und Lügen der Gegenspieler – aber auch Dankbarkeit an alle, die zur Spital-Rettung beigetragen haben. Für ihn war alsbald schnell klar: «Aufgeben und Nachgeben ist in solchen Fällen für mich immer schlecht und schon gar nicht, wenn die Vorschläge von der Spital STS AG Thun oder von der GEF in Bern kamen.» Weitere Reminiszenzen folgten.

Sekretär mit Diensten eines Kriminaldetektivs

Hans-Peter Böhlens Arbeit als Sekretär stand im selben Wechselbad wie Knuttis. Doch seine Arbeit glich oft eher derjenigen eines Kriminaldetektivs oder Geheimagenten.

Im November 2007 folgte das erstes Bollwerk: Die beiden Spitalschliessungen werden von der STS AG verkündet und begründet mit einem Spitalneubau auf Saanenmöser (ohne Bauland). Zweites Erstaunen: Der damalige gut fundierte Zustandsbericht der beiden Spitäler («Bericht Schertenleib», Thun) wird von der STS AG/GEF – weil zur Zweisimmens Spitalschliessung nicht geeignet, zum Verschwinden gebracht; Böhlens Suche danach war beinahe aussichtslose Kriminalistik. Drittens: Der mit Mängeln behaftete Bericht Oggier wird als Mittel zu den geplanten Spitalschliessungen eingesetzt. Nach dem Erzählen weiterer politischer Scharmützel ist für Böhlen klar: «Was nicht sein darf, kann nicht sein.» Weiter wurde für ihn klar: «Die IG ist nicht Teil des Problems, sondern das Problem sind all diejenigen, die sich unkritisch den erwähnten Unwahrheiten angeschlossen hatten. So hat am 17. April 2013 Regierungsrat Philippe Perrenoud in Saanenmöser festgehalten, dass nicht zuletzt dank der IG ein Umdenken stattgefunden habe.»

Anschliessend entschuldigte Dr. Manfred Essig die Abwesenheit der STS AG und verlas den Brief der STS AG/Spital. Dann dankte er im Namen der Ärzteschaft und dem Spitalpersonal. Es sei gut, dass es noch Leute gäbe, welche dafür einstehen, dass sie im Spital noch Arbeitsplätze hätten.

Grossrat und VR Spital STS AG, Hans-Jörg Pfister

Ohne ihn gäbe es keine IG und ohne IG gäbe es kein Spital Zweisimmen mehr. Das ist ein belegbares Faktum. Pfister erklärte, wie es zur Gründung der IG kam. Die IG ist eine Untergruppe der sws (starke wirtschaft simmental). Dieser 10-jährige Verein hat Statuten und die IG ist demnach legitimiert für Anhörungen. Pfister schilderte in seinem Rückblick unter anderem ausführlich, wie ihm die STS AG diesen Frühling einen «Maulkorb» verpasste. Pfister liess dieses Äusserungsverbot vom Rechtsdienst aufklären. Dieser befand, dass sich Pfister als Verwaltungsrat und Grossrat frei äussern darf. Er wird also nach wie vor als einziges «schwarzes Schaf» unter den sechs «weissen STS-Verwaltungsrats-Schafen» diese kritisch im Auge behalten. Er stimmte im Jahre 2012 im Verwaltungsrat der Spital STS AG als einziger gegen den Spitalschliessungsentscheid Zweisimmen/Saanen.

Im Jahre 2015 wird laut Pfister erneut darüber diskutiert werden, ob das Spital Zweisimmen nicht doch zu schliessen sei. Denn der Kanton habe bis dann kein Geld mehr für Defizitbeiträge. Ebenfalls gehe es der STS finanziell nicht mehr so gut, wie auch schon. Sie habe aus lauter Übermut zu viele Investitionen aus eigener Kasse getätigt, welche aus dem kantonalen Investitions-Fonds hätten à fonds perdu bezahlt werden können. Er habe mehrmals bei dieser übermütigen Finanzierungsart darauf hingewiesen. In Zukunft werde es auch in Thun anders aussehen, weil die Patientenzahlen rückläufig seien. In Zweisimmen würden gut bezahlte Operationen nach Thun abgezogen und somit nötige Umsätze hier fehlen. Pfister rief deshalb auf, das Spital Zweisimmen zu berücksichtigen. Er ist auch überzeugt, dass es weiterhin «Aufpasser» brauche, welche den führenden Leuten in der Politik/GEF und der STS auf die Finger schauen, sonst würden diese machen, was ihnen gerade passe. Das Jahr 2015 sei das gefährlichste Jahr für das Spital Zweisimmen. Denn kostendeckende Spital-Beiträge würden gestrichen, die Spitex werde weniger bekommen und vieles weitere mehr, als Folge der grossen Ausgabenkürzungen des Kantons. Pfister will deshalb für unsere Region weiter kämpfen und nochmals als Grossrat kandidieren. Er ist weiter überzeugt, dass der heutige CEO STS AG dafür angestellt wurde, dass nach Erlenbach und Saanen, auch das Spital Zweisimmen geschlossen werden kann. Weitere Aspekte wurden von Pfister beleuchtet. Viele weitere «Mätzchen und Skandälchen» bleiben aber nach wie vor unter seinem Verschluss.

Knuttis Dank

Zum Schluss dankte Knutti den «Alpenchlöpfern» aus Oberwil für die musikalischen Einlagen. Weiter dankte er allen für die Unterstützung in all den Jahren, namentlich Hans-Jörg Pfister, Hans-Peter Böhlen, den Kerngruppen- und IG-Mitgliedern, der Bevölkerung im Simmental/Saanenland, dem Spitalpersonal für das ewig lange Ausharren und Ausstehen der «kritischen Situationen», der Gemeinde Därstetten für die Organisation der Kundgebung in Bern sowie dem Weinspender Heinz Rufener.

Knuttis letzte, offenen Worte: «Keinen Dank kann ich hier aussprechen dem Verwaltungsrat der STS AG, mit Ausnahme von Hans-Jörg Pfister.» Auch den Mitgliedern der Bergregion dankte er ausdrücklich nicht. «Ich bin froh, dass letztere hier anwesend sind. Sie probierten die IG mundtot zu machen – das lief öfters so.»

Erstellt am: 10.07.2013

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