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Spital STS AG konzentriert den Rettungsdienst in Saanenmöser

Die Spital STS AG konzentriert den Rettungsdienst für das Obersimmental und das Saanenland ganzjährig in Saanenmöser. Bisher wurde während der Wintersaison je ein Stützpunkt in Zweisimmen und Saanen betrieben. Der Verwaltungsrat begründet den Entscheid mit tieferen Fixkosten und verbesserter Versorgungssicherheit.

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Spital STS AG konzentriert den Rettungsdienst in Saanenmöser

Die Verantwortlichen des Rettungsdienstes der Spital STS AG: Beat Baumgartner (links) und sein Stellvertreter Marc Stiller (rechts).

In der vergangenen Wintersaison hat der Rettungsdienst der Spital STS AG rund um die Uhr eine Ambulanz am Standort in Zweisimmen sowie tagsüber ein Fahrzeug ab dem ehemaligen Spital Saanen eingesetzt. Das zusätzlich während der Nacht in Saanen stationierte Fahrzeug der Air-Glaciers, wurde durch die Freunde des Spitals Saanen finanziell entschädigt. Während der Zwischensaison und in den Sommermonaten war während 24 Stunden eine Ambulanz auf dem Stützpunkt Saanenmöser stationiert. Nicht dringende Verlegungen ab dem Spital Zweisimmen wurden vom Hauptstützpunkt des Rettungsdienstes in Gesigen aus durchgeführt. Der Rettungsdienst der Spital STS AG hat zudem in der Region mehrere First Responder-Gruppen initialisiert und es stehen ebenfalls so genannte Rapid Responder (diplomierte Rettungssanitäter mit Einsatzfahrzeug) im Pikettdienst zur Verfügung.

STS leistet jährlich gegen 7000 Einsätze

Gemäss Geschäftsbericht der Spital STS AG ist der Rettungsdienst im letzten Jahr 6801 Mal ausgerückt. 2353 Menschen benötigten in lebensbedrohenden Situationen Hilfe; 2920 mal rückte der Rettungsdienst ohne Blaulicht aus und in 1528 Fällen wurden Patienten von Spital zu Spital verlegt. Im Obersimmental und Saanenland wurde der Rettungsdienst für beachtliche 900 Mal (fast für jeden siebten STS-Einsatz!) aufgeboten. Seit einem Jahr leitet der ehemalige Frutiger Beat Baumgartner den Rettungsdienst und sein Stellvertreter ist seit Anfang 2013, der an der Lenk und auf dem Jaunpass aufgewachsene Marc Stiller.

Der Rettungsdienst – bewilligt sind für das gesamte Zuständigkeitsgebiet inklusive der Stadt Thun 3,75 Equipen – kostet die Spital STS AG pro Jahr 6,2 Millionen Franken. An Erträgen können ca. 5,2 Millionen generiert werden. Nach Abzug der unwesentlichen Kantonsbeiträge verbleibt für die STS ein Defizit von rund 950 000 Franken. Dieses würde sich nach Angabe von CEO Bruno Guggisberg wegen den kantonalen ASP-Massnahmen ab 2014 auf bis zu 1,7 Millionen erhöhen.

Tiefere Fixkosten

Unter diesen Prämissen hat der Verwaltungsrat der Spital STS AG entschieden, dass der Rettungsdienst für die Region Obersimmental/Saanenland zukünftig ganzjährig von einem einzigen Stützpunkt (Region Saanenmöser) aus betrieben werden soll. Man ist bereit, weiterhin mit der Air-Glaciers zusammenzuarbeiten, sofern gewisse Bedingungen (externe Finanzierung, Eingliederung ins bestehende Konzept) erfüllt werden können. Zu den aktuellen und künftigen Mietkosten für diesen Stützpunkt gab sich CEO Bruno Guggisberg dezidiert: «Der aktuelle Mietzins ist zu teuer; Punkt! Wir werden mit dem Vermieter das Gespräch suchen und den Mietvertrag neu verhandeln. Sollte man sich nicht einigen können, dann wären wir gezwungen, in der Region Saanenmöser eine alternative Lösung zu suchen.»

Gesteigerte Versorgungssicherheit

«Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung kann mit dieser Massnahme gesteigert werden», versicherte der Leiter Rettungsdienst der Spital STS AG Beat Baumgartner. Nach wie vor steht die gleiche Anzahl Einsatzteams in der Region für die rettungsdienstliche Versorgung zur Verfügung. In Saanenmöser stehen während der Wintersaison ein Einsatzfahrzeug während 24 Stunden und ein zweites tagsüber bereit. In den übrigen Monaten wird ein Fahrzeug während 24 Stunden zur Verfügung stehen. Im Bedarfsfall kann – durch im Pikettdienst stehende und in der Region wohnhafte Mitarbeiter des Rettungsdienstes – ein weiteres Fahrzeug eingesetzt werden. Die zentrale Stationierung der Einsatzmittel verlängerten die Hilfsfristen bei einem gewissen Prozentsatz der eingegangenen Notrufe um einige Minuten. Bei einer gesamthaften Betrachtung aller in der Region geleisteten Einsätze würden sich aber die Hilfsfristen erheblich reduzieren. Beat Baumgartner wies auch auf die verbesserte Transparenz hin: «Im Hilfsfall ist damit für alle klar, dass die Ambulanz während 365 Tagen von Saanenmöser (und nicht mehr je nach Tages- und Jahreszeit eventuell von Zweisimmen, von Saanen, oder von Saanenmöser aus) startet.

Niedersimmental weniger betroffen

Was das Niedersimmental und das Diemtigtal anbelangt, wird bei einem Rettungseinsatz wie bisher die beste und schnellste Variante gewählt. Je nach Ort eines Ereignisses starten die Rettungskräfte entweder von Saanenmöser oder von Gesigen aus. Oberwil liegt ziemlich genau in der Mitte der beiden Ambulanz-Stützpunkte.

Erstellt am: 09.09.2013

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