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Spital Saanen wird geschlossen, Zweisimmen vorerst weitergeführt

Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat unter Berücksichtigung des Votums der Bergregion Obersimmental-Saanenland entschieden: Das Spital Saanen wird per 1. November 2012 geschlossen, das Spital Zweisimmen vorerst weitergeführt. Das medizinische Angebot in der Region Simmental-Saanenland erfährt durch die Spitalschliessung in Saanen keine Veränderung – alle Leistungen und Fachbereiche werden zukünftig konzentriert am Standort Zweisimmen angeboten.

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Spital Saanen wird geschlossen, Zweisimmen vorerst weitergeführt

Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat unter Berücksichtigung des Votums der Bergregion Obersimmental-Saanenland entschieden: Das Spital Saanen (links) wird per 1. November 2012 geschlossen, das Spital Zweisimmen (rechts) vorerst weitergeführt.

Die Konsultationsphase bei den Vertretern der Arbeitnehmerschaft und den Verbänden hat keine neuen Erkenntnisse ergeben, die in der bisherigen Planung nicht berücksichtigt worden sind. Betroffen sind von den insgesamt 155 Arbeitsplätzen 50 Arbeitsstellen, also rund ca. 65 Personen. Die Spital STS AG geht davon aus, dass aufgrund von Verschiebungen in andere Bereiche der Unternehmung und natürlichen Fluktuationen die Anzahl

der Kündigungen deutlich tiefer ausfallen wird. Spital STSVerwaltungsratspräsident Peter Dolder, Vizepräsident Thomas Bähler und CEO Bruno Guggisberg haben heute den Mitarbeitenden der beiden Spitalstandorte Zweisimmen und Saanen, den Gemeinden der betroffenen Regionen sowie den Vertretern der Arbeitnehmerschaft den Entscheid persönlich mitgeteilt.

Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat an seiner Sitzung vom 16. März 2012 einen vorbehaltenen Entscheid betreffend der Gesundheitsversorgung im Simmental-Saanenland gefällt und diesen in Absprache und gemeinsam mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) kommuniziert und ein entsprechendes Konsultationsverfahren eingeleitet: Er zog in Erwägung, einen Spitalstandort im Herbst 2012 und, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, den anderen 2014 aufzugeben.

Weil sich keine finanziell tragbare und medizinisch sinnvolle Lösung für ein Akutspital abzeichnete, war kein anderer Entscheid möglich. Die Spital STS AG schreibt mit den beiden heutigen Spitälern ein jährliches Defizit von 7,5 Millionen Franken – dies ist für das Unternehmen nicht länger verantwortbar und würde längerfristig sogar die Existenz des Gesamtunternehmens in Frage stellen. Parallel zur Konzentration der stationären Akutversorgung am Standort Zweisimmen initiiert die GEF mit der Spital STS AG ein Pilotprojekt, das drei verschiedene Aspekte der Gesundheitsversorgung zum Thema hat: die Stärkung des Rettungswesens, der Aufbau eines Gesundheitsnetzes und die Prüfung der Versorgungsnotwendigkeit.

Konsultationsphase ohne neue Ergebnisse

Am 17. April 2012 hat der Verwaltungsrat der Spital STS AG die Konsultationsergebnisse der Vertreter der Arbeitnehmerschaft und der Verbände zur Kenntnis genommen. Diese Konsultation hat nichts ergeben, was in der bisherigen Planung für das Obersimmental-Saanenland nicht schon berücksichtigt worden wäre.

Da keine neuen Sachverhalte vorliegen, die eine Wiedererwägung des vorbehaltenen Entscheids nötig machen würden, hat der Verwaltungsrat jetzt entschieden, einen Akutstandort im Simmental-Saanenland im Herbst 2012 zu schliessen. Die Spital STS AG erwartet von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) noch vor der Sommerpause die Auftragserteilung für das Pilotprojekt «Medizinische Grundversorgung Obersimmental-Saanenland» (MeGOS). Das Pilotprojekt umfasst drei Teilbereiche:
– Analysebasierte, zielgerichtete Verbesserung des Rettungswesens im Obersimmental-Saanenland,
– Aufbau eines Gesundheitsnetzes,
– in enger Abstimmung auf das Konzept zum Gesundheitsnetz Weiterbetrieb der auf den Standort Zweisimmen konzentrierten stationären Versorgung bis 2014, gekoppelt mit einer Evaluation der Notwendigkeit einer stationären Versorgung vor Ort.

Die Überprüfung der Versorgungsnotwendigkeit einer stationären Akutversorgung in der Region Simmental-Saanenland durch die GEF wird im ersten Halbjahr 2013 vorliegen. Falls die Versorgungsnotwendigkeit feststeht und entsprechende finanzielle Mittel vom Kanton gesprochen würden, könnte die Spital STS AG das Spital Zweisimmen weiter betreiben. Ist die Versorgungsnotwendigkeit aus Sicht der GEF nicht gegeben oder könnte der Kanton keine oder nicht ausreichende Mittel sprechen, muss mit der Schliessung des Spitals Zweisimmen im Jahre 2014 gerechnet werden. Dies würde bedeuten, dass die stationäre Akutversorgung für das Versorgungsgebiet der Spital STS AG vom Standort Thun aus gewährleistet werden würde.

Information an Mitarbeitende, Gemeindevertreter und Arbeitnehmerschaft

Bei der Schliessung eines Spitalstandortes im Simmental-Saanenland wird es zu Kündigungen kommen. Von den insgesamt 155 Arbeitsplätzen in den Spitälern Zweisimmen und Saanen sind 50 Arbeitsstellen (ca. 65 Personen) betroffen. Die Spital STS AG ist bemüht, so vielen Mitarbeitenden wie möglich innerhalb des Unternehmens (Standort Thun, Alterswohnen STS AG, Rettungsdienst) eine neue Stelle anzubieten. Aus diesem Grund sowie aufgrund natürlicher Fluktuationen wird die Anzahl der Kündigungen deutlich tiefer ausfallen. Die Mitarbeitenden werden bei der Stellensuche auch ausserhalb der Spital STS AG professionell unterstützt. Dort wo keine Anschluss-Lösungen gefunden werden können, werden flankierende Massnahmen (Sozialplan) zur Anwendung kommen. Die Spital STS AG hat gemeinsam mit den Verbänden und der Betriebskommission einen fortschrittlichen und grosszügigen Sozialplan verhandelt, der bereits unterschrieben werden konnte. Die Spital STS AG als Arbeitgeberin, wie die Verbände als Vertreter der Arbeitnehmerschaft, stehen vollumfänglich hinter dieser Lösung und begrüssen, dass der Sozialplan so rasch unterzeichnet werden und damit in Kraft treten konnte.

Standortentscheid zu Gunsten des Spitals Zweisimmen

Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat im März 2012 angekündigt, den Standortentscheid der Bergregion Obersimmental-Saanenland zu überlassen. Die Bergregion hat bereits vor dem definitiven Entscheid des Verwaltungsrats der Spital STS AG zu Gunsten des Standorts Zweisimmen votiert und dies am 9. Mai 2012 kommuniziert. Der Verwaltungsrat folgt dieser Empfehlung.

Das medizinische Angebot in der Region Simmental-Saanenland erfährt durch die Spitalschliessung in Saanen keine Veränderung. Alle Leistungen und Fachbereiche werden konzentriert in Zweisimmen angeboten.

Weiteres Vorgehen

Die Zusammenführung der beiden Spitalstandorte erfolgt ab September 2012. Davon betroffen ist auch die Tochtergesellschaft Alterswohnen STS AG, die an beiden Spitalstandorten Räumlichkeiten benutzt. Alterswohnen STS AG wird nach wie vor am Standort Saanen (bis dahin ehemaliges Spital Saanen) ihre Langzeitpflegebetten anbieten, bis 2014 das neue Alterszentrum in Saanen eröffnet werden kann. In enger Abstimmung mit den Verantwortlichen der Alterswohnen STS AG werden nun die räumlichen Konsequenzen im Detail angegangen. Geplant ist, dass ab 1. November 2012 das Spital Zweisimmen den Betrieb für die stationäre Akutversorgung der ganzen Region Simmental-Saanenland weiterführt.

Erstellt am: 30.05.2012

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