Vorstandsversammlung IG Spital Zweisimmen

Thomas Knutti ist erster Präsident

Offene Kommunikation gewünscht

Die Interessengemeinschaft Spital Zweisimmen (IG) begrüsst die Anstellung des neuen Chefarztes Dr. Daniel Trötschler und wertet dies als positives Zeichen fürs Spital Zweisimmen. Die IG vermisst aber eine klare und offene Kommunikation seitens der Spital STS AG. Gemäss Recherchen des aktiven Kerns der IG haben viele Angestellte des Spitals gekündigt oder innerhalb der STS AG rochiert. Man weiss, dass die Personalrekrutierung Mühe bereitet, denn die gesetzlichen Personalkompetenzen werden immer höher geschraubt (Matura usw.). Das verbliebene Personal leistet auch in der eher schwachen Sommerszeit viele Überstunden (wie sieht das erst im nächsten Hochsaison-Winter aus?). Der oberste Stock im Spital Zweisimmen wurde aufgehoben und die Arbeitsbereiche umgelagert. Neu soll der Altersbereich erweitert werden, damit die 16 m²-Fläche pro Bewohner eingehalten werden kann. Wusste der Stimmbürger bei der Spital-Abstimmung an den Kanton von dieser klammheimlichen Einfädelungstaktik? Der IG fehlt die offene Kommunikation, um weitere genaue Aussagen zu machen. Sie will dies versuchen zu ändern, indem eine oder mehrere Personen des Spitals offen in der IG mitdiskutieren und Informationen einbringen dürften, so wie dies in gut geführten öffentlichen Unternehmen möglich sein sollte. IG-Hardliner warnten jedoch vor allzuviel Optimismus, wurden doch bisher offene Fragen nicht beantwortet – und wenn, dann mit dauernd geänderten Märchengeschichten, um es gelinde auszudrücken.

Präsident Thomas Knutti

Ganz klar hingegen war letzten Montagabend die Wahl des Präsidenten für den sich kürzlich konstituierten Verein (wir haben berichtet). Thomas Knutti aus Weissenburg (Mattenstalden) übernimmt dieses Amt. Er will vor allem auch die Anliegen des unteren Simmentals einbringen. Bekanntlich hat er schon die schlitzohrige Schliessung des Spitals Erlenbach miterleben müssen und kennt die Pappenheimer.

Am 10. September soll das Personal im Spital Zweisimmen durch die Spitalleitung über weiteres Vorgehen informiert werden. Die IG-Mitglieder und die Bevölkerung warten gespannt auf die Machbarkeitsstudie betreffend eines Spitalneubaus auf Saanenmöser. Ob eine eventuelle Machbarkeit mit einer Wirtschaftlichkeiststudie fundiert wird, wird erwartet, allerdings in der IG bezweifelt.

Knacknuss Legatsbestimmungen

Noch nicht weiter kam die IG mit dem Vermächtnis Rosa Haueter. Laut vorgelegter Kopie von Grossrat H.J. Pfister wurde die Erbschaftsurkunde am 3. April 1973 in Kraft gesetzt. Das Reglement zu dieser Urkunde wurde wegen dem Altersheimbau in langwierigen, mehrjährigen Verhandlungen ca. 1990 zurecht gebogen. Dasselbe nochmals am 22. April 2005 bzw. am 5. Juni 2006 wegen des neuen Spitalgesetzes. Nicht der Weisheit letzter Schluss dürfte die kürzlich geäusserte Bemerkung des Regierungsrates Urs Gasche an Pfister gewesen sein: er soll doch derentwegen nicht pinggelig tun.

Ob solcher Unbill beschloss die IG vorerst die Kosten zur Abklärung dieses Rechts-Abenteuers einzuholen. Weiter ist pikant, dass dem Stimmvolk im Obersimmental in gutem Treu und Glauben empfohlen wurde, dass der Spitalverkauf an den Kanton der richtige Schritt sei. Dem stimmten die Obersimmentaler Stimmbürger zu, nicht aber, dass die Liegenschaften danach durch den Kanton an die Spital STS AG überschrieben wurden.

Anregungen und Mitteilungen nimmt die IG unter der Adresse des Präsidenten gerne entgegen. Josef Kopp