Walderlebnis im Lothar-Naturwaldreservat Meniggrund

Auch im Schattigholz – zuhinderst im Meniggrund – hat der Lotharsturm von 1999 böse Verwüstungen angerichtet. Nach zehn Jahren sind die Spuren zwar noch allgegenwärtig, aber im Licht von abgestorbenen Käfertannen setzt sich eine junge Bergwald-Generation in Szene. Ein Walderlebnispfad wird inskünftig den grossen und kleinen Besuchern interessante Ein- und Überblicke über das Lothar-Waldreservat im Meniggrund vermitteln.

Walderlebnis im Lothar-Naturwaldreservat Meniggrund

Einen guten Ausblick in den Meniggrund und einen Überblick über Schäden vermittelt die neu erstellte Plattform.

Naturpark-Geschäftsführer Ueli Sahli durfte am vergangenen Samstag eine stattliche Zahl interessierter Gäste zur Eröffnung des neuen Walderlebnispfades im Meniggrund begrüssen. Die Errichtung eines solchen Weges war schon kurze Zeit nach dem Jahrhundert-Schadenereignis von 1999 angeregt, aber erst im letzten Jahr wieder aufgenommen worden. Jetzt konnte das 70000-Franken-Projekt der Öffentlichkeit übergeben werden.

CS-Lernende halfen tatkräftig mit

Heinz Lerch und Sandra Jordi von natur-lernen.ch in Entschwil wurden im Auftrag des Naturparks-Projekts Diemtigtal mit der Planung und der Leitung der Bauarbeiten für den neuen Themenweg beauftragt. In enger Zusammenarbeit mit Andreas Bürki von der Waldabteilung 3 in Spiez (verantwortlich für die fachliche Beratung) und mit Revierförster Fritz Schneeberger ist ein eindrückliches und interessantes Werk entstanden. In hunderten von Arbeitsstunden hatten 43 Lernende der Credit Suisse in einem von der Berner Stiftung «Bildungswerkstatt Bergwald» organisierten und von acht Spezialisten geleiteten, einwöchigen Einsatz einen Weg in das Wirrwarr des «Lothar-Dschungels Meniggrund» geschlagen.

Die Verwüstungen wurden einbezogen

Zahlreiche Informationstafeln machen auf die vielseitigen Funktionen eines Bergwaldes aufmerksam. An robusten Holzgeräten können die Besucher selber Interessantes austesten.

Auf einem neuen Holzsteg überquert man den kristallklaren, felsendurchsetzten Schwandgräbli-Bach. Eine markante Aussichtsplattform bietet einen Ausblick in den Meniggrund und zu den umliegenden Felskuppen von Schrätteli und Flueschwand. Ein Pavillon bietet Schutz vor der Witterung und lädt zum Grillieren ein. Der Walderlebnispfad ist aber kein gewöhnlicher Spazierweg. Die Elemente des Lotharsturms sind ganz bewusst in die Wegführung integriert worden.

So steigt man nicht selten über gefallene und langsam dahin modernde Fichten oder bückt sich, um eine noch am Wurzelwerk hängende Rottanne zu unterqueren. Und man ist erstaunt, wie intensiv die Veränderungen und Wachstum neuer Pflanzen vonstatten gegangen ist.

Infrastrukturen verbessern

Auch Alt-Gemeinderatspräsident Jakob Werren – er ist Besitzer des Schattigholzwaldes – gratulierte den Verantwortlichen zur neuen Anlage. Seine Anliegen, dass angesichts des zusätzlichen Besucheransturms die Parkplatz-, Toiletten- und Entsorgungsprobleme um den Parkplatz Meniggrund besser gelöst werden müssten, will der Naturpark-Geschäftsfürer Ueli Sahli «auf die Traktandenliste» nehmen. Ernst Hodel