War wohl gut gemeint, aber…

Voller Erwartungen habe ich mich am Freitagabend im Schneegestöber auf den Weg nach Gstaad gemacht. Als langjähriger Feriengast in Zweisimmen wollte ich wissen, wie es denn jetzt weitergeht mit dem Spital und welche Vorschläge und Berechnungen gemacht wurden. Leider wurde ich bitter enttäuscht! Das Podium mit prominenter Vertretung wie Gemeindepräsident von Saanen oder Verwaltungsrat der STS AG, vermochte nicht sachlich darzulegen, wie denn jetzt der einzige zur Verfügung stehende Standort Saanenmöser evaluiert wurde. Es fehlen die Unterschriften von Landbesitzern, es fehlt die Zustimmung der Gemeindeversammlung, es fehlt eine Zusammenstellung der Kosten eines Neubaus, es fehlt der definitive Standort usw. Für mich wie auch andere Anwesende blieb nur ein Kopfschütteln ab einem derart unprofessionellen Vorgehen.

Ich hatte erwartet, dass an diesem Abend die verschiedenen Szenarien im Detail vorgestellt werden, und zwar mit Kosten für Neu-, Um- und Ersatzbauten, wie könnten solche aussehen, wie ist der Projektstand, gibt es schon Pläne usw. Für mich muss eine Möglichkeit Akutversorgung Saanen und Zweisimmen seriös berechnet werden. Es kann nicht sein, dass ich als Einwohner oder Feriengast an der Lenk oder im Gsteig, von einem allfälligen Neubau Saanenmöser aus, erst in 35 Minuten von einem Rettungswagen abgeholt werde! Die kantonale Vorgabe ist 15 Minuten, können sich unsere Ferienorte solches leisten, frage ich?

Es kann auch nicht sein, dass die Bevölkerung unter Druck gesetzt wird mit Aussagen: «Ein Spital am neuen Standort oder KEINES»! Unter solchen Voraussetzungen ist eine sachliche Lösungsfindung kaum mehr möglich. Von solchen «Profis» hätte ich mehr Substanz erwartet und nicht einfach nur die Anwendung der Taktik aussitzen ist besser als antworten.

Im Sinne der Bevölkerung und der Feriengäste wünsche ich mir ein rasches Vorgehen der Verantwortlichen mit anwendbaren Vorschlägen. Es wurde oft erwähnt, die Zeit drängt. Peter Gertsch, Faulensee