Warum es eine Spital-Initiative für den Spitalstandort Zweisimmen braucht

In der Spital- und Gesundheitspolitik des Kantons Bern dreht sich seit Wochen vieles um die Regionalspitäler, insbesondere auch um unser Spital Zweisimmen. Mit dem regierungsrätlichen Entscheid vom Juni dieses Jahres (Zweisimmen als «versorgungsnotwendig» zu definieren) hat unsere Region einen wichtigen Etappensieg erreicht. So schön diese Aussage auch klingt – im Ergebnis ist sie ungenügend! So gehört die Abteilung Geburtshilfe/Gynäkologie nicht dazu und wir wurden bereits wieder gewarnt, dass die Situation ab dem Jahr 2015 unsicher wird. Oder wie soll ich die Aussagen in den Medien interpretieren, dass auch mit einer Redimensionierung des Standortes Zweisimmen ein jährliches Defizit von 5 Mio. Franken droht?

Die Lösung für unsere jahrelangen Anstrengungen, das Spital Zweisimmen auf eine sichere Basis zu stellen, heisst «Spital-Standort-Initiative». Das kantonale Volksbegehren garantiert den Standort unseres Spitals für mindestens acht Jahre, mit den heute angebotenen medizinischen Leistungen. Entscheidend ist, dass das Spital Zweisimmen namentlich im Gesetz erwähnt wird und uns den Regierungsrätlichen Entscheid absichert.

Mit der expliziten Aussage, dass in Zweisimmen neben einem 24-Stunden-Notfalldienst auch eine Abteilung für Geburtshilfe/Gynäkologie betrieben werden muss, ist auch die Anästhesie rund um die Uhr verfügbar. Dies versetzt uns in die Lage, die meisten Notfälle aus der Region in unserem Spital behandeln zu können. In diesen Punkten garantiert nur die «Spital-Standort-Initiative» eine umfassende Spitalgrundversorgung.

Nicht minder wichtig ist, dass unser Spital Zweisimmen als Ausbildungsstätte für angehende Hausärzte attraktiv bleibt. Mit der Garantie, dass die angebotenen medizinischen Leistungen nicht laufend ausgedünnt werden können, stellen die Regionalspitäler im Kanton Bern sicher, dass es auch in Zukunft genügend Hausärzte für den ländlichen Raum gibt.

Die Initiative will eine weitere Zentralisierung in der Akutversorgung verhindern. Bezüglich Zentralisierungen wissen wir alle, dass immer Mehrkosten entstanden sind. Erinnert sei an die Aufhebung der Gewerbeschule Zweisimmen, die Justiz-Reform, die Kindes und Erwachsenenschutzbehörden, kostspielige Anfahrtskosten und erheblichem Zeitaufwand für den ländlichen Raum.

Dem Komitee «Riggisberg ist überall – Sicherung der Spitalstandorte» gehören neben mir sechs weitere Co-Präsidenten an. Rudolf Joder, Nationalrat; Fritz Affolter, Gemeindepräsident Aarberg; Christine Bär-Zehner, Gemeindepräsidentin Riggisberg; Dr. med. Markus Bieri, Facharzt FMH für Allgemeinmedizin Langnau; Ruedi Flückiger, Gemeindepräsident Schwarzenburg; Kurt Zimmermann, Gemeindepräsident Frutigen.

Ich lade Sie alle ein, die Initiative mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen.

Ganz unter dem Motto: «Riggisberg ist überall – Sicherung des Spitalstandortes Zweisimmen

Das Komitee sucht aktuell Gespräche mit Verbänden aus dem Gesundheitswesen, hausärztlichen Vereinigungen und anderen Gruppierungen, die an einer stabilen und gesicherten Spitalgrundversorgung im ganzen Kanton Bern interessiert sind.

Anne Speiser, Gemeinderatspräsidentin Zweisimmen und Co-Präsidentin des Initiativkomitees