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Fünf Simmentaler am Eidg. Schwingfest Fünf Simmentaler am Eidg. Schwingfest

Zwei eidgenössische Kränze liegen in Reichweitex Zwei eidgenössische Kränze liegen in Reichweite

Seit den Zeiten der Roschis, Klossners, Aellens und anderen war das Niedersimmental nie mehr mit einer derart stattlichen Delegation an einem Eidgenössischen Schwingfest vertreten. Ein Quintett mit Kilian Wenger, Reto Maurer, Beat Wampfler, Ruedi Roschi und Roland Knutti kämpft am kommenden Wochenende in der 47000-plätzigen Arena auf der Frauenfelder Allmend um eidgenössisches Eichenlaub.Samuel Feller, der technische Leiter der starken Berner SchwingerDelegation, traut den Schützlingen aus dem Simmental durchaus zwei Kränze zu. Nicht auszudenken, was im Niedersimmental am kommenden Sonntagabend abginge, wenn 38 Jahre nach David Roschi wieder ein Niedersimmentaler Schwingerkönig würde.Bericht im Sportteil.

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Zwei eidgenössische Kränze liegen in Reichweitex

Das Quintett für Frauenfeld: Beat Wampfler, Bächlen; Ruedi Roschi, Oey; Kilian Wenger, Horboden; Reto Maurer, Oberwil und Roland Knutti, Diemtigen.

Am vergangenen Wochenende absolvierten die gegen 60 «bösesten» Berner in Bumbach ein letztes Trainingslager vor dem Saison-Höhepunkt in Frauenfeld. Bei der nasskalter Winterung ging es vor allem darum, dass sich keiner der Selektionierten noch eine Verletzung holte. So wurde denn neben dem Training im Sägemehl auch dem Ballspielen in der Turnhalle gefrönt. Nicht zu kurz kamen die Massage und die Pflege von kleineren Bobos. Als Motivator fungierte am Samstagabend Hanspeter Latour. Der Fussball-Erfolgstrainer schwor die Berner Schwinger mit seinen bekannterweise markigen Apellen auf den Grossanlass ein. Die Simmentaler Schwinger präsentieren sich gesund und sind in Form.

Roland Knutti – der Rückkehrer und Team-Senior

Team-Senior ist der Diemtiger Zimmermann Roland Knutti, der 2004 nach der Nichtqualifikation für Luzern seine Karriere eigentlich abgeschlossen hatte. Nach einem Unterbruch von sechs Jahren hat es ihn nochmals gepackt. Mit der Qualifikation für das Eidgenössische hat er sein hochgestecktes Saisonziel erreicht. Sein Hobby, Kraftsport, dürfte dafür mitverantwortlich sein, dass der 18-fache Kranzschwinger den Anschluss nochmals geschafft hat. Nun hofft der 34-Jährige, dass er wie 2001 in Nyon alle acht Gänge bestreiten kann.

Reto Maurer – einziger aktiver «Eidgenosse»

In Oberwil wohnhaft, kämpft Reto Maurer für den Mittelländer Teilverband, für den er 2002/02,06 das Teilverbandsfest gewonnen hat. Nach schwierigem Start mit einer Verletzung hat der Maurer-Polier die Form wiedergefunden und durfte auf dem Brünig seinen 50. Kranz einheimsen. Reto Maurer ist der einzige aktive «Eidgenosse» aus dem Simmental und er hofft (nach Luzern 2004) auf sein zweites eidgenössisches Eichenlaub. «In Frauenfeld wird der Start extrem wichtig sein, bei einer Niederlage ist man schon unter Druck», meint der fast 196 cm grosse Hüne und denkt, dass als erster Gegner ein Mann von gleichem Kaliber punkto Körpergrösse und ähnlichem Leistungsausweis (wie z.B. ein Bruno Müller oder ein Bruno Dober) wartet.

Ruedi Roschi – der hoffnungsvolle Youngster

Erstmals an einem Eidgenössischen dabei ist Ruedi Roschi. Wie Reto Maurer wurde er zu Beginn der Saison von Verletzungen geplagt, hat sich aber erfolgreich zurückgekämpft. Mit dem erstmaligen Gewinn des Kantonal-Kranzes in Adelboden hat der Roschi-Junior seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt erreicht und sich dabei definitiv für Frauenfeld qualifizieren können. Der 19-jährige Zimmermann freut sich auf sein erstes Eidgenössisches: «Ich habe keinen Druck und lasse mich überraschen». Sicher wird ihm sein Vater David Roschi, Schwingerkönig im Jahr 1972 mit wertvollen Tipps zur Seite stehen. Wie Ruedi hatte auch Roschi senior 1966 als 19-jähriger sein erstes Eidgenössisches in Frauenfeld bestritten.

Beat Wampfler – der NSV-Rückkehrer

Hochs und Tiefs hat Beat Wampfler aus Bächlen in dieser Saison erleben müssen. Zu den Höhepunkten zählt er seinen Kranzgewinn am Bergschwinget von Schwarzsee, zu Tiefpunkten der verletzungsbedingte Ausfall am Oberländischen und sein Ausscheiden nach vier Gängen am Brünigschwinget. Nun fühlt sich der Forstwart und Maschinist, der bis vor zwei Jahren für den Nordwestschweizer Verband geschwungen hat, wieder in sehr guter Verfassung. In Frauenfeld will der 11-fache Kranzschwinger (bei seiner zweiten Teilnahme am Eidgenössischen nach Aarau 2007) sein bestes Schwingen zeigen.

Kilian Wenger – der Hoffnungsträger

Die grössten Erwartungen liegen auf dem 20-jährigen Horbodner Kilian Wenger. Auf seinem Palmarès stehen bereits fünf Kranzfestsiege und der Gewinn von 23 Kränzen (wovon vier kantonale). Nach einem grandiosen Saisonstart erlebte er in den vergangenen Wochen eine etwas schwierigere Phase. Nicht zuletzt weil sich die Gegner angesichts der Stärken des Diemtigtalers nun defensiver verhalten, wird das Siegen schwieriger. Nach dem «aberkannten» Sieg über Schwingerkönig Jörg Abderhalden und einer Niederlage gegen Stefan Burkhalter musste er vom Nordostschweizer Fest ohne Kranz heimreisen und auf dem Brünig konnte der gelernte Metzger und nun in Zweitlehre als Zimmermann stehende Horbodner nach drei Gestellten nicht wie im Vorjahr zum Schlussgang antreten. Mit acht gewonnenen Kränzen in dieser Saison steht er aber weiterhin an der Spitze des nationalen «Jahresklassements». Kilian Wenger fühlt sich wieder in Topform und ist ein ernsthafter Anwärter auf einen Kranzrang. Bei einem günstigen Wettkampfverlauf zählt er zum engeren Kreis der Anwärter auf den Königsthron.

An Unterstützung wird es nicht fehlen

Nicht nur die Schwinger, sondern auch zahlreiche Schwingerfreunde fiebern dem Ereignis entgegen. Die Simmentaler – und ihre Berner Kollegen – werden in Frauenfeld von zahlreichen Supportern unterstützt. Auch aus Zweisimmen ist am Samstagmorgen um 3.44 Uhr ein Extrazug Richtung Ostschweiz unterwegs (mit Halt an allen Bahnstationen des Simmentals. Die SIMMENTAL ZEITUNG wird im Internet und in der kommenden Ausgabe über das Abschneiden der Simmentaler und über die Feststimmung am Grossanlass in Frauenfeld berichten.

Erstellt am: 19.08.2010

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