Grossratswahlen im Kanton Bern

SVP verliert, EDU gewinnt im Oberland

Bei den Grossratswahlen am vergangenen Sonntag, 27. März hielten sich die Überraschungen im Wahlkreis Oberland in Grenzen: Die bisherigen Grossräte wurden wiedergewählt, lediglich der Frutiger Kurt Zimmermann (SVP) muss seinen Platz im Grossen Rat räumen. Neu in den Grossen Rat wird Dominik Blatti (EDU) aus Oberwil einziehen.

SVP verliert, EDU gewinnt im Oberland

Neu im Grossen Rat: Dominik Blatti (EDU) aus Oberwil.

Neu wird die SVP nur noch sechs statt bisher sieben Grossräte aus dem Wahlkreis Oberland stellen. Aus dem Simmental konnten sich die bisherigen Grossräte Thomas Knutti (9984 Kandidatenstimmen), Ernst Wandfluh-Häusler (7618), Barbara Josi (6919) und Anne Speiser-Niess (4772) durchsetzen. Durch den Sitzverlust der SVP (Liste Frutigen-Niedersimmental) reichte es für den bisherigen Kurt Zimmermann mit 5664 Stimmen nicht mehr.

EDU gewinnt zweiten Sitz im Oberland

Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) ist im Oberland der Gewinner und wird zukünftig mit zwei Grossräten in Bern vertreten sein. Hinter dem bisherigen Jakob Schwarz (4013 Stimmen) aus Adelboden konnte der Oberwiler Dominik Blatti (2146) die zweitmeisten Stimmen auf der Liste gewinnen und den hinzugewonnenen Platz einnehmen.

Schliesslich wurde auch der Zweisimmer Matthias Matti (Die Mitte, 3950 Stimmen) erfolgreich wiedergewählt. Aus dem Saanenland wird der Schönrieder Hans Schär für die FDP erneut im Grossen Rat vertreten sein (3590 Stimmen).

Zwischen Achtungserfolgen und grossem Rückstand: Die Nichtgewählten

Schon wegen der theoretischen Möglichkeit, im Laufe Legislaturperiode noch in den Grossen Rat nachzurücken, lohnt auch ein Blick auf die Nichtgewählten: Der im laufenden Wahlkampf rechtskräftig wegen Rassendiskriminierung verurteilte Oberwiler Nils Fiechter erzielte auf der SVP-Liste Frutigen-Niedersimmental mit 3383 Kandidatenstimmen das beste Ergebnis der neuen Kandidaten – muss sich aber hinter dem ebenfalls nicht gewählten bisherigen Grosssrat Kurt Zimmermann einreihen.

Auf der SVP-Liste Obersimmental-Saanenland konnte sich der Gstaader Albert Bach mit 3349 Kandidatenstimmen vor Mike von Grünigen (Schönried, 2653) platzieren. Schon deutlich abgeschlagen reihten sich dahinter noch Christian Moor (St. Stephan, 2195), Kilian Wyssen (St. Stephan, 2099) und Hans Walker (Lenk, 1481) ein.

Auf der FDP-Liste Oberland West führt der in Boltigen aufgewachsene Mathias Siegenthaler die Liste der «Nichtgewählten» mit 1758 Kandidatenstimmen an. Zwei Plätze dahinter folgte die Zweisimmer Gemeinderatspräsidentin Beatrice Zeller (1338).

Mässige Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung war auch bei den aktuellen Grossratswahlen vergleichsweise gering: Mit 31,9 Prozent (Kanton) lag diese in etwa auf demselben niederigen Niveau wie seit 1998. Im Wahlkreis Oberland war die Beteiligung leicht überdurchschnittlich mit 34,6 Prozent. Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung waren im Simmental die Gemeinden St. Stephan (50,4%), Oberwil (45,3%) und Zweisimmen (41,0%).