Antwort auf den Leserbrief von Hans-Jörg Pfister

Es muss für einen pensionierten Geschäftsmann, alt Grossrat und alt Verwaltungsrat der STS AG ein besonderes Vergnügen sein, wenn er nach seinen Einsätzen im Grossen Rat und im Verwaltungsrat der STS AG über die Missstände in der medizinischen Versorgung in der Region Simmental und über die SVP herziehen darf. Herr Pfister zählt die Missstände der medizinischen Versorgung in seiner Region wunderbar auf und gibt zum Teil sogar Ratschläge, was dagegen zu tun ist. Wie ich mich erinnere, sind diese Missstände der STS AG nicht erst seit zwei Jahren bekannt, dass sie das Spital Zweisimmen eliminieren möchten. Die Geburtenabteilung wurde während der Amtszeit von Verwaltungsrat Pfister per Ende März 2015 geschlossen, nachdem andere gute Leistungen schon lange abgebaut wurden.

Es sind noch keine zwei Jahre, entnahm ich der Regionalpresse, wie Herr Pfister aus dem Grossen Rat und aus dem Verwaltungsrat der STS AG gebührend verabschiedet und für seine Leistungen für die Region sehr gelobt wurde. Nun frage ich mich, wie sich Herr Pfister in seinen Ämtern als Grossrat und als Verwaltungsrat der STS AG für seine Region eingesetzt hat?

Ob er sich wohl vor über zwei Jahren, als die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) noch nicht in SVP-Händen war, auch schon so lautstark für seine Region einsetzte? Damals waren noch Übeltäter anderer Parteien am Werk, die das Spital Zweisimmen abbauen und schliessen wollten. Während seiner Amtszeit vernahm man von Herrn Pfister keine so prägnanten Worte und Konzepte, um das Spital Zweisimmen zu erhalten. Da hätte er als Grossrat und als Verwaltungsrat ja die beste Gelegenheit gehabt, sich konzeptionell für eine gute Sache einzusetzen.

Werter Herr alt Grossrat der FDP, wie wäre es, wenn Sie sich mit der Fehlpolitik Ihrer eigenen Partei auseinandersetzen und Ihren eigenen alt Regierungsrat zur Rechenschaft ziehen würden.

Wenn in den andern Kantonen das vom Bund zur Verfügung gestellte Geld für die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden reichte, wurde im Kanton Bern mehr als 100 Millionen Franken mehr ausgegeben. Das bernische Stimmvolk musste ja bereits zum zweiten Mal das Referendum ergreifen. Die Misere im Jugendheim Prêles mussten wir Berner Steuerzahler auch berappen. Da wäre meines Erachtens Aufräumungsbedarf und Sparpotenzial.

Unsere Eltern haben uns glücklicherweise schon als Kind mitgeteilt: «Usrüefe cha jede, aber sälber e bessere Vorschlag oder e grösseri Leischtig bringe, da brucht’s scho meh»! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, werter Herr alt Grossrat und Verwaltungsrat, alles Gute in Ihrem Ruhestand. ,

Erlenbach i.S.