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Danke – Haus Fuhrenmatte

Von Christine

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Unsere Mutter lebt seit mehr als drei Jahren im Haus Fuhrenmatte. Die Tatsache, dass dieses Haus seine Türen schliessen wird, macht uns traurig und fassungslos. Wir haben erlebt, dass diese kleine, familiäre, überschaubare Gemeinschaft genau das Richtige ist für schwer demenzkranke Menschen.

Das Richtige, weil Menschen mit schwerer kognitiver Beeinträchtigung deutlich mehr Betreuungszeit, nebst der Pflege, benötigen. Dies beansprucht einen ca. ein Drittel höheren Stellenplan, als bei Menschen mit keiner oder mässigen kognitiven Beeinträchtigung, was leicht nachvollziehbar ist.

Gemäss «uralter» Gesetzgebung wird die Betreuungszeit in der stationären Altersarbeit nur mit elf Minuten pro Tag pro Bewohner abgegolten, aber in Wahrheit benötigen die schwer kognitiv beeinträchtigten Menschen ca. 150–180 Minuten Betreuungszeit pro Tag, nebst der Pflegezeit.

Deshalb verlangt die Nationale Demenzstrategie 2014–2019 u.a. folgende zwei Ziele in der stationären Altersarbeit:

Bereitstellung flexibler, qualitativ hochstehender und bedarfsgerechter Angebote

Sicherstellung der Finanzierung von bedarfsgerechten Leistungen

Das Haus Fuhrenmatte erfüllt überdurchschnittlich das oben aufgeführte erste Ziel in seinem «bedarfsgerechten Angebot für Menschen mit Demenz» und ist in der Umsetzung der Zeit eine Elle voraus.

Leider ist aber das oben aufgeführte zweite Ziel, die «Sicherstellung der Finanzierung», politisch nicht umgesetzt. Dem Haus Fuhrenmatte wurde über Jahre nicht bezahlt, was an bedarfsgerechten Leistungen erarbeitet wurde. Die Schliessung als Folge dieser Widrigkeiten ist tragisch und ein Schlag ins Gesicht für jene, die sich jahrelang um eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Betreuung im Alter eingesetzt haben.

Das Haus Fuhrenmatte war für unsere Mutter der ideale Ort, wo sie menschliche Zuwendung und ganzheitliche, kompetente und liebevolle Pflege und Betreuung bekommen hat. Als Angehörige konnten wir uns nichts Besseres wünschen.

Als Trost bleibt der unzerstörbare Wert, dass unsere Mutter trotz ihrer Erkrankung wertvolle Zeit leben durfte. Unser herzlichster Dank gilt Frau Ruth Lempen und ihren Mitarbeitenden für den grossen und unermüdlichen Einsatz über viele Jahre, zum Wohle der Schwächsten in unserer Gesellschaft. Ihr habt Grosses und Wertvolles geleistet!

& Stefan Krsak-Lüdi,

Ursula Lüdi, Zweisimmen

Erstellt am: 10.03.2022

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