Eigenverantwortung wahrnehmen

Bei allen Diskussionen rund um die beiden Agrarinitiativen stelle ich mit Erstaunen und Befremden fest, dass die Eigenverantwortung der Konsumenten völlig ausgeblendet wird. Es wird andauernd über Produktionsmethoden, Immissionen, Rückstände, usw. gestritten.

Warum redet niemand über das Konsumverhalten? Dieses bestimmt zum grössten Teil, was wie angepflanzt und produziert wird.

Die Erdbeeren im Februar, ganzjährig Südfrüchte usw., all das wird selbst im Jahr der grossen Agrarabstimmungen gekauft. Wie kann es sein, dass beispielsweise der Anteil der Bioprodukte schweizweit nur knapp 11 Prozent der verkauften Lebensmittel ausmacht?

Und jetzt sollen es die beiden Abstimmungsvorlagen richten? Wohl kaum, wir alle haben es tagtäglich in der Hand, nämlich dann, wenn wir einen Kaufentscheid treffen. Eigenverantwortung eben. Deshalb stimme ich 2×Nein am 13. Juni.

Bernhard Fuchs, Biolandwirt, Brienz