Industrie im Berggebiet

Derzeit wird an der Lenk über die richtige Richtung im Destinationskarussell gebrütet.

Als Künstler würde ich mich natürlich niemals getrauen, darüber einen Leserbrief zu schreiben. Aber als Gelegenheits-Satiriker wird einem ja oftmals der Griff zum Griffel beinahe aufgezwungen, um, wie im vorliegenden Fall, am richtigen Ort die falschen Fragen zu stellen.

Zunächst die dümmste: Warum muss ein einzigartiges patentes Familienferiendorf in optimalster Lage alljährlich um zehn Prozent wachsen, stets im Volumen, kaum in der Qualität? Die dreisteste Frage ist immer die: Wem nützt es? Und schliesslich zur heiligen Kuh: Weshalb subventionieren eigentlich die Steuerzahler/-innen alljährlich die viertgrösste globale Industrie, die Tourismus-Industrie, als sei sie ein dauerverschnupftes Burgfräulein?

Hier endet die Satire bereits. Die Realität sagt, dass der TALK-gebackene Kuchen längst angeschnitten ist.

Als nächstes werden wohl urbane kreative Köpfe im Nachgang eines Cousin-Treffens dem neuen Destinations-Kind einen Namen samt Logo verpassen. Mit der fröhlichen Gewissheit, dass ein künftiger Destinationsumbau schon im Köcher steckt. Martin Loosli, Lenk