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Ja zur Trinkwasserinitiative

Der 13. Juni 2021 wird als historisch wichtiger Tag in Erinnerung bleiben. Sorgen wir dafür, dass dieser positiv wird. Nein zur subventionierten Umweltverschmutzung, ja zu nachhaltiger Landwirtschaft. ja zu sauberem Trinkwasser!

Von Kurt Zimmermann,

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Während die Schattenseiten der industriellen Entwicklung bis Mitte des letzten Jahrhunderts noch kaum sicht- und spürbar waren, so offensichtlich und beängstigend wurden sie es danach. Die Ausrede, es nicht besser gewusst zu haben, gilt seit Langem nicht mehr. Wenn unsere Enkel dereinst Bilanz über die «Errungenschaften» unserer Generation ziehen werden, dann dürfte diese wenig schmeichelhaft ausfallen.

Schon in den 1950ern war klar, dass das weitverbreitete Insektizid DDT verheerende Umweltschäden verursacht, Tiere und Menschen vergiftet. Und trotzdem wurde es in der Schweiz erst 1972 verboten, danach in Entwicklungsländern aber noch ein halbes Jahrhundert munter weiter gesprüht. Ebenfalls in den 1970ern wurde klar, dass der gigantische CO2-Ausstoss nicht ohne Folgen bleiben wird. Auch der exponentiell ansteigende Schwund der Arten wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert wahrgenommen. Und seit drei Jahrzehnten ist bekannt, wie gefährlich Kunststoffabfall und Mikroplastik in der Natur sind. All das hat aber nicht etwa zu einem Kurswechsel geführt. Obwohl Ursachen und Alternativen schon früh bekannt waren.

Wir sind die erste Generation von Menschen, die nicht nur all diese Zusammenhänge kennt, sondern auch Lösungen für sämtliche der anstehenden Probleme hätte. Und die trotzdem, offenen Auges, ihren zerstörerischen Weg weitergeht. Gleichzeitig sind wir die letzte Generation, die einen globalen Kollaps vielleicht noch verhindern kann. Wie verrückt sind wir eigentlich? Warum tun wir so, als ob es kein Morgen gäbe? Oder ist uns tatsächlich egal, dass die Natur unheilbar zerstört wird und ob unsere Enkel noch überleben können?

Exemplarisch: die Landwirtschaft

Ein gutes Beispiel für diesen Irrsinn zeigt die Landwirtschaft. Es gibt mehr Kühe, Schweine und Hühner in der Schweiz als Menschen. Obwohl wir diese gar nicht ernähren können. Das Futter wird zum grossen Teil importiert. Die Zahl von 1,2 Mio. Tonnen kann sich niemand vorstellen. Das entspricht einem Konvoi von 48000 der grössten 40-Tonnen-LKWs. Auch das unvorstellbar. Vielleicht aber so: Stossstange an Stossstange aneinandergereiht, würden sie die Strecke von St. Gallen nach Genf vier Mal belegen, alle vier Autobahnspuren voll. 1200 km Laster an Laster. Natürlich wird all dieses Futter verdaut und dabei jede Menge Dreck produziert. Das Treibhausgas Methan, 25 mal schädlicher als CO2, wird von den Kühen in grosser Menge gerülpst. Von der Gülle gibt es so viel, dass die Wiesen überdüngt und die Nitratwerte in Grundwasser und Bächen so hoch sind, dass mehrere Seen künstlich belüftet werden müssen, sonst würden sie kippen. Der Stickstoffüberschuss sorgt ausserdem dafür, dass Ammoniak und Stickoxide mit Wind und Wetter auch in entlegenste Regionen gelangen und Moore, Wälder, Weiden und Bergseen belasten. Resultat: Verarmung der Arten, die mit so viel Stickstoff nicht klarkommen. Wir zerstören systematisch unsere Lebensgrundlagen.

Die Zerstörung wird subventioniert

Doch der absolute Wahnsinn ist, dass die Vergiftung unserer schönen Natur von uns Steuerzahlern finanziert wird! 3000000000 Franken fliessen jährlich in dieses falsche Anreizsystem. Und weil vier von fünf Steuerfranken in die Tierproduktion fliessen, darf man sich nicht wundern, dass die Ställe aus allen Nähten platzen. Das ist fatal, denn ausgerechnet Nutztiere sind bezüglich Umweltbelastung der schädlichste Sektor der Landwirtschaft. Wir können den Bauern aber keinen Vorwurf machen, denn die meisten haben gar keine Wahl. Die Politik hingegen hat sträflich versagt. Hat sich von der Agrarindustrie kaufen lassen. Immer wieder. Kein einziges Ziel der Landwirtschaft wird erreicht. Zu viel Pestizide, zu viel Nitrat, zu viel Antibiotika, zu wenig Biodiversität. Es ist ein Trauerspiel und ein veritabler Skandal. Und es wird höchste Zeit, dass die Bevölkerung dem Treiben Einhalt gebietet.

Am 13. Juni wird über die Trinkwasserinitiative abgestimmt. Und die Agrarindustrie wird mit Behauptungen und Falschmeldungen dafür sorgen, dass die Unsicherheit wächst. Umso wichtiger werden Stimmen von Menschen sein, die sich durch Fehlinformationen nicht beirren lassen und offen ihre Meinung kundtun.

Mächtige Gegner haben viel zu verlieren

Eine der Fehlinformationen zeigt schon grosse Wirkung: Gegner behaupten, dass bei Annahme der Initiative alle Lebensmittel teurer würden. Was für ein Blödsinn. Wir beweisen seit 40 Jahren, dass guter Wein, ökologisch und in Biodiversität gewachsen, kein bisschen teurer ist als konventioneller. Unsere Preisvergleiche in unabhängigen Weinwettbewerben zeigen eher das Gegenteil. Es fallen keine Kosten für teure Pestizide an, und wenn die richtigen Sorten gepflanzt werden, dann braucht es weniger Traktorfahrten. Ausserdem sind Ernteausfälle seltener. Insgesamt verdienen Delinat-Winzer deutlich mehr als ihre konventionellen Kollegen. Und das ausgerechnet in dem Landwirtschaftsbereich, in dem weltweit mit Abstand die meisten Pestizide eingesetzt werden! Nein, die Annahme der Initiative führt nicht zu Preisanstiegen. Und die Bauern brauchen auch keine Angst vor Preisverfall zu haben. Diese Ängste sind unbegründet und basieren auf gezielten Fehlinformationen.

Das Initiativkomitee hat die Argumente akribisch und wissenschaftlich zusammengetragen. Wenn Sie Fragen oder die leisesten Zweifel haben, dann informieren Sie sich bitte direkt bei auf der Wegsite des Initiativkomitees.

Allen Mitdenkern und Mithelfern gehört mein aufrichtiger Dank. Packen wir es an: Der 13. Juni 2021 wird als historisch wichtiger Tag in Erinnerung bleiben. Sorgen wir dafür, dass dieser positiv wird. Nein zur subventionierten Umweltverschmutzung, ja zu nachhaltiger Landwirtschaft. ja zu sauberem Trinkwasser!

, Matten

Erstellt am: 06.05.2021

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