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Die Schweiz auf dem Weg in die Diktatur

Können wir unsere Heimat retten?

Von Christine Stucki

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Ich erlaube mir, die Überschrift vom Leserbrief von Lorenz Dreyer zu nehmen. Sie erinnern sich nicht mehr an die Zeit der Maul- und Klauenseuche; und dass man keine Rohmilch mehr trinken durfte. Da wurden wir auch durch das Seuchengesetz durchgeführt – und das von unseren Tierärzten. Mancher hochnäsige, eigensinnige Bauer musste belehrt werden und sich fügen. Damals war ich noch ein Kind.

Apropos Habersackfutter, diesen Habersack oder Tornister kann eine kreative Hausfrau – nicht nur mit langweiligen Sandwiches füllen. Ich erinnere mich an meine Kindheit, wie Mutti um ca. 5 Uhr aufstand, die Arbeit nicht scheute, unserem lieben guten Dädi einen einfachen, guten Eintopf zu kochen und ihn in die Thermosflasche abzufüllen. So wie ein Znüni und Zvieri (damals gab es noch die etwas breiteren Formen von Thermoskrügen). Wenn er in der Werkstatt war, konnte er sie heizen. Sass er auf einem Transportwagen an der Wärme, hatte er ein warmes Menü und einen Tee. Hin und wieder war er als Zimmermann bei den Bauherrenleuten zum Zmittag eingeladen. Es kam auch vor, dass er auf einer Baustelle ass, dann richtete er sich so ein, dass er möglichst an einem hilben Plätzli essen konnte.

Die Winter in den 1970er und 1980er Jahren waren anders. Das Geld, das Dädi verdiente, trug er noch nach Hause. Dass wir (5-köpfige Familie) leben konnten, zwar bescheiden, aber wir hatten das, was wir zum Leben brauchten. Und wir waren glücklich. Anders wäre es vielleicht auch nicht gegangen. Dädi war kein Restauranttyp.

Zu Zeiten der Pestzüge, die nach Niederschreibungen, Zeichnungen und Kupferstichen meist von Pestärzten berichten, wie diese sich schützten, so gut wie es damals möglich war. Haufenweise Leichen, die Zeit reichte kaum aus, um einzelne Gräber auszuheben. Parallelen zur heutigen Situation in Bergamo (Italien); wie wie im Frühling wie in einem Horrorweltuntergangsfilm gezeigt wurde – sind real. Diese Bilder liessen mich nicht kalt. Den überforderten Pflegekräften, Ärzten, Bestattern und Priestern gehts ans Herz. So wie im Kanton Waadt und Wallis, waren sie auch am Limit; eine traurige Tatsache. Die Hilfswerke, Spitäler und deren Personal auf Schrumpfkurs. Dies hatten wir – die Mehrheit – vor Jahren abgestimmt. Und jetzt in der Pandemie wären sie froh, sie stossen an ihre Kapazitätsgrenzen. Dies ist keine gespielte Show. Wir müssen die Massnahmen erdulden und akzeptieren. Erst wenn das erreichte Ziel – sehr wenige Fallzahlen erreicht ist, kann das normale Leben wieder aufgefahren und genossen werden. Wir auf dem Land können uns gut beschäftigen. Das grosse Problem sind die Hochhäuser in der Stadt. Da sind alle gefordert und mit Kreativität wird Neues ausprobiert.

Die Diktatoren-Länder sind ausserhalb der Schweiz zu finden. Das nächste ist wohl die Türkei – oder Jahre zurück, in den 1930er und 1940er Jahren in Deutschland. Unsere Bundesräte (Berset und Sommaruga) haben es in dieser schweren und schwierigen Lage gut gemeistert. Ich habe Hochachtung vor ihnen sowie das BAG. Gebt ihnen Zeit zum Beraten.

Bis jetzt lebten wir in Luxus pur. Freiheiten, Herumhängen im Nichtstun, für die Freiheit, in Horden zu sein. Und dann den anderen vorgaukeln, dass sie beschäftigt sind. Verlernt, etwas mit sich selber anfangen zu können. Verlernt, aufeinander zuzugehen. Verlernt, einander zu helfen.

Und plötzlich hat man Zeit – steht man auf den Füssen herum. Alles gesellschaftliches Miteinander haben wir verlernt – müssen neu lernen – fällt uns schwer, weil wir Einzelkämpfer geworden sind. Wir kämpfen uns durch die Tastatur, schreiben uns die Finger wund. Viel Zeit, keine Zeit. Ein herzliches Telefon. Die Zeit ist da, sie nützlich auszufüllen, Geduld zu üben. Sie kommt wieder, die Zeit, wo mit Herzlichkeit gedrückt werden kann. Bis dahin heisst es Augenblinzeln, sind in die Augen schauen, sich Mut zusprechen, warten.

Wer gut aufgepasst hat und den loyalen Zeitungen und wissenschaftlichen Berichten folgt, hat gelesen, dass sich Menschen über Nerze einer dänischen Nerzfarm angesteckt haben. Wie das Virus zu den Nerzen kam, entzieht sich meiner Kenntnisse – die Verbreitung ist sicher auf Unachtsamkeit zurückzuführen. Dass sich das Virus verändert, da ist die Wissenschaft dran. Wie es sich mit der afrikanischen und brasilianischen Variante auf sich hat, entzieht sich meiner lesenden Erkenntnisse. , Zweisimmen

Erstellt am: 04.03.2021

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