Kuhgedanken zur VZG Jubiläumsveranstaltung

Ich, als unfreiwillige Teilnehmerin, möchte zum Jubiläumsanlass folgendes festhalten: Früh am Morgen werde ich in den gehassten Transporter verladen und auf dem Festgelände so kurz angebunden, dass ich keine Chance hätte, ein wenig Futter vom Boden zu erhaschen, wenn es da welches gäbe. Den ganzen langen Tag muss ich neben mir fremden Tieren still dastehen, mir den Kopf von lauter Musik zudröhnen lassen, kein Wasser, kein Futter, keine Gelegenheit mich bequem hinzulegen. Aber eigentlich darf ich nicht jammern, die Reihe Kühe zuhinterst muss zu alledem den ganzen langen Tag gegen eine Betonmauer starren. Da ich in der Mitte des Festplatzes stehe, erlaubt jedoch eine Besucherin ihrem Riesenmops, seine Schnauze so nahe an meine zu halten, dass er locker im Affekt zubeissen könnte, das ist Horror pur!

Die langen Stunden des Wartens kommen mir vor wie Tage. Wie beneide ich meine beste Freundin und alle anderen Kühe, die auf der saftigen Weide den Tag geniessen dürfen. Heute Abend steige ich ohne Widerstand in den Transporter, so, dass mich mein Bauer nicht mit dem Stock schlagen muss (hat er denn immer noch nicht begriffen, dass meine Augen nur einen Moment brauchen, um sich an die dunkle Ecke im Anhänger zu gewöhnen?).

Alle Festbesucher haben doch so Freude an uns wunderschönen Tieren, warum tut man uns dann solches Leid an? Warum können die Menschen nicht einfach ohne uns feiern? Kuh Nr.?