Nachbargemeinden bieten Oberwiler Bürgern politisches Asyl an

Bis vor ein paar Jahrzehnten gab es den schönen Brauch, für ein paar Tage ungeniert und unzensiert die Sau raus zu lassen, nur in den katholischen Landesteilen. Da sich heute nicht mehr so klar feststellen lässt, in welchen Regionen welche Religionen ihre Vormachtstellung haben, konnte sich der Fastnachtsbrauch vor ein paar Jahren, zwar noch etwas zaghaft, aber immerhin, im für neue Bräuche sonst eher etwas zurückhaltenden Diemtigtal, erfolgreich Fuss fassen. Und nun darf man «hocherfreut» zur Kenntnis nehmen, dass die närrische Zeit auch andernorts im Simmental um sich greift. So soll in Oberwil hinter der Maske von Rechtschaffenheit, Fähigkeit und gutem Willen die Bevölkerung zum Narren gemacht werden, indem ein ziemlich unheimlicher Zeitgenosse zum Gemeindeverwalter gekürt werden soll.

Diese Narren-Posse fällt bestimmt auf fruchtbaren Boden! Und das ist auch gut so, denn wer fleissig ackert, soll auch reichlich ernten.

Als Tambourmajor (das war vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit der Anführer der Trommler) und damit Hauptverantwortlichem für das ziemlich Wellen werfende Husaren-Stück, würde ich mich indessen etwas besorgt fragen, ob die Scheunen gross genug sind, um die zu erwartende Ernte ins Trockene zu bringen. , Oberwil