Vertrauen geht anders!

Tourismus funktioniert nur, wenn alle ehrlich und innovativ miteinander zusammenarbeiten. Wie es nicht funktioniert, zeigen die Verantwortlichen gerade mit dem jüngsten Vorhaben, den an der Lenk längst nicht allen zugänglichen Öffentlichen Verkehr mittels einer unerhörten Kurtaxen-Erhöhung (15 bis 20 Prozent) einzubinden.

So sollen alle Ferienwohnungs-Besitzenden höhere Kurtaxen bezahlen, obwohl genau sie und ihre Gäste vom Öffentlichen Verkehr überhaupt nicht profitieren. Weder wird der Dorfkern vom Verkehr entlastet, noch sind die oft dezentral gelegenen Ferienwohnungen vernünftig mit dem Bus erschlossen. Ich besitze ein Generalabonnement und reise oft mit dem Zug an die Lenk. Und ich laufe immer ins Pöschenried, weil im Winter gar kein Bus dorthin fährt und während der meisten anderen Zeiten ist der Busfahrplan offenbar nur auf Schulbeginn bzw. Schulende abgestimmt. Dafür sollen also höhere Kurtaxen gerechtfertigt sein?

Ich habe die Verantwortlichen mehrmals aufgefordert, auch die Ferienwohnungs-Besitzenden zu befragen und in ihre Entscheidung mit einzubeziehen. Dafür sah man keine Veranlassung. Schade. Ich dachte, wir hätten alle das gleiche Ziel. So aber sollen letztendlich die einheimischen wie auch die auswärtigen Anbieter von Ferienwohnungen zahlen, aber ja nichts dazu sagen.

Ob gerade unsere zukünftigen Feriengäste mit schmalem Budget – junge Menschen, junge Familien – wirklich Freude an einer derart massiv höheren Kurtaxe haben? Eine derartige Mauschelei, wie man das Ansinnen der Verantwortlichen leider nennen muss, könnte sich bei Durchsetzung noch als Bumerang für die Gästezahlen und vor allem für das örtliche Gewerbe erweisen.