Warum es aus meiner Sicht dieKonzernverantwortungsinitiative braucht

Baumwolle ist nach Gold das wichtigste Exportprodukt Burkina Fasos. Solidar Suisse beleuchtete im Januar 2019 in einem Bericht die Produktionsbedingungen: In Burkina Faso arbeiten bis 250000 Kinder auf den Baumwollfeldern. Die Arbeit birgt grosse Gefahren und behindert die schulische Entwicklung der Kinder. Von dieser illegalen Praxis profitieren auch Schweizer Baumwollhändler wie Louis Dreyfus und Reinhart AG.

«Ich finde das Verbot der Kinderarbeit gut, aber ich kann es mir leider nicht leisten, es einzuhalten», lässt sich Sisséné Paul, 38 Jahre, Bauer aus Burkina Faso im Bericht von Solidar Suisse (2019) zitieren.

Im Bericht von Solidar Suisse wird auch Aminata, 15 Jahre, zitiert: «Seit dem Tod meiner Eltern bin ich unglücklich. Ich musste die Schule verlassen, um zu arbeiten und meine Geschwister zu unterstützen und zu ernähren. Ich gehe oft auf die Baumwollfelder arbeiten und manchmal auch in die Goldminen…

Auf den Baumwollfeldern arbeite ich unter Vertrag und verdiene pro Tag von 750 bis 1500 FCFA (= 1.30 bis 2.60 Schweizer Franken). Mein Arbeitstag beginnt um sieben, wenn die Sonne aufgeht, und endet mit der Rückkehr ins Dorf gegen 18 Uhr. Mit meinem kleinen Lohn kann ich meine kleinen Brüder zur Schule schicken und ihnen vor allem zu essen geben.»

Obwohl verboten, ist Kinderarbeit eine weit verbreitete Realität. Noch ist es nicht möglich, Unternehmen, die ihren Hauptsitz in der Schweiz haben, für solche Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung zu ziehen. Es gibt in der Schweiz keine verbindlichen Massnahmen zur Verhinderung der Ausbeutung von Kindern beziehungsweise von Menschenrechtsverletzungen durch Konzerne.

Ich möchte, dass die Kleider, die ich hier kaufe, nicht auf Kosten von Kindern auf der anderen Seite der Erde produziert wurden.

Kinderrechte sollen überall gelten und Kinder sollen überall Zugang zu Bildung haben. Aus diesem Grund stimme ich am 29. November Ja zur Konzernverantwortungsinitiative.