Watershow: Super Ernst!

Es war vor 25 Jahren auf dem brandneuen Alpenblumenweg Betelberg, als ich mit dem Blumen-Beschilderungscoach Ernst Zbären einen Kontrollgang machen durfte. Die Betelbergbahnen setzten damals auf den besten Alpenblumenkenner im Tal, obwohl Ernsts streitbare politische Ansichten zum Tourismuswachstum nicht immer deckungsgleich gewesen sind.

Wir setzten uns damals bei einer Pfütze und dank Ernst entdeckte ich in Kürze, dass da drei Libellenarten schwirrten. Seine Botschaft zur Entdeckung der Langsamkeit für die Gäste, zum Staunen über die Natur am Weg überzeugte. Seit damals besuche ich regelmässig seine Montagabend-Naturshow im Kirchgemeindehaus Lenk. Jede Saison wählt er ein neues Thema, aus dem Diavortrag ist schon lange ein Digitalvortrag geworden.

Diesen Winter widmet sich Ernst dem Thema Wasser an der Lenk. Und wir erleben einen Ernst Zbären in absoluter Topform. Die Bilder und seine Geschichten dazu sind sensationell und lehrreich. Und sie machen uns selbstbewusst und stolz, in welch gunstvoller Natur und von den Bergbauern geschaffenen feinem Alpkulturraum wir leben und Gäste begeistern dürfen.

Als Einheimische lernen wir bei Ernst den schönsten Talabschluss der Alpen immer wieder neu kennen. Die Wasserdynamik der Plaine Morte im Sommer, die Aussicht vom südöstlichsten Punkt der Lenk, Les Faverges, ins Wallis und die Zugschmetterlinge Admiral auf der Pointe de la Plaine Morte waren für mich die Hits.

Wenn ich zum Vortrag die marketingklugen Ausdrücke wie «Watershow» und «Storytelling as its best» schreibe, kitzle ich Ernst bewusst. Doch Ernst Zbären hat mich schon lange überzeugt, in welche Richtung wir den Tourismus lenken sollen.

Heute bin ich Ernst sogar dankbar, dass er die jüngsten Pläne der Bergbahnen Montana für Lifte auf Lenker Boden zur Plaine Morte bekämpfen will. Die «Watershow» von Ernst Zbären empfehle ich allen, am liebsten würde ich den Besuch sogar befehlen. Matthias Kurt, Zweisimmen