«Wegen zu geschlossen»

Wir kennen ja diesen Spruch. Und der beginnt sich an der Lenk immer mehr einzunisten. Vor allem Hotel-Restaurants haben zum Teil damit begonnen, ihre Betriebe je nach Gäste-Nachfrage offen, teils offen oder eben als geschlossen zu präsentieren. Wir wissen natürlich warum: Das ist eine betriebswirtschaftliche Massnahme. Man kann damit vor allem beim Personal sparen, dies ist bekanntlich die einschneidenste Position in der Erfolgsrechnung. Mehr und mehr Betriebe versuchen auf diese Weise über die Runden zu kommen. Es gibt ja täglich Gäste, die bei irgend einem Restaurant ihrer Wahl feststellen, dass der Betrieb teilweise, oder vorübergehend an bestimmten Tageszeiten, ausser Funktion ist und die Enttäuschung ist meist gross, ja sogar Verärgerung kommt auf. Aber nicht nur Hotels und Restaurants haben, in Anlehnung an diese Massnahme ihrer Kollegen, mit dem touristischen Unfug begonnen. Es gibt jetzt auch andere Geschäfte im Dorf, die sich diesem schlechten Trend angeschlossen haben. Ich konnte kürzlich eine eigene Erfahrung machen: Nach einer langen Bahnfahrt wollte ich in einem Zentrums-Restaurant schnell eine Pizza essen – diese war übrigens sehr gut. Die Pizzeria ist zum Beispiel von Donnerstag bis Montag, jeweils von 12–14 Uhr und von 17–21.30 Uhr geöffnet. Dem Vernehmen nach haben einige Dorf-Restaurants am 1. August unmittelbar nach den Feiern die Rolläden hinunter gelassen und verärgerten damit Gäste. Diese Massnahme ist unverständlich. Profis zeigen Verständnis dafür, aber Gäste haben zu wenig Einblick in die wirtschaftlichen Vorgaben in Tourismus-Orten. Man müsste wirklich Massnahmen erarbeiten, die den Bedürfnissen der Wirtschaft mehr gerecht werden, kurortspolitischen Überlegungen, aber auch realistisch entgegen kommen. Wichtig ist die Information an die Gäste. In der Zwischensaison erstellt das Tourist-Office Listen der Öffnungszeiten dieser Betriebe und gibt sie unseren Gästen ab. Heute sind wir leider offenbar soweit, dass das Gleiche auch für die Saisonmonate gemacht werden müsste. Besser wären zündende Ideen der Profis in anderer Form! Und noch etwas zur Information: In früheren Zeiten existierte beim MOB-Bahnhof Lenk eine grosse Tabelle mit allen Betrieben und ihren Öffnungszeiten. Das war schon immer eine gute Massnahme, besonders für Gäste, die mit der Bahn anreisten. Aber diese Tafel ist irgendwie verschwunden, die ist wohl irgendwo deponiert, aber könnte sicher gefunden werden – die Anfertigung war relativ teuer. «Wegen zu geschlossen» muss künftig die Ausnahme sein.