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Das «Lama» nimmt Abschied

Air-Glacier mustert Helikopter aus

Nach 50 Jahren guter und treuer Dienste wird das letzte «Lama» der Firma Air-Glaciers aus der Flotte genommen, um Platz für neuere und effizientere Maschinen zu schaffen. Ihre Geschichte jedoch wird auf der anderen Seite des Atlantiks fortgesetzt.

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Air-Glacier mustert Helikopter aus

© Richard Chapuis

Patrick Fauchère, Flugbetriebsleiter und Pilot mit mehr als 6500 Stunden auf dem «Lama»

Der Dienstag, 11. Mai 2021 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte von Air-Glaciers. Nach der Alouette III im Juni 2014 ist nun das «Lama» an der Reihe, sich nach Jahren guter und treuer Dienste zu verabschieden.

Mit seiner Ankunft bei der Walliser Firma im Jahr 1971 vervollständigte das erste «Lama» die Flotte von zwei Alouettes III und einem Pilatus Porter. Leichter und wendiger als seine grosse Schwester, die Alouette III, ist das «Lama» ein Sinnbild am Walliser Himmels, seine Effizienz und Vielseitigkeit sowohl welches beim Transport von Personen und Ausrüstung, beim Versprühen von Pflanzenschutzmitteln in den Weinbergen, als auch bei Rettungseinsätzen unter Beweis gestellt hat. Als weiterer Beweis für die Effizienz hat die Air-Glaciers im Jahr 2005 insgesamt sechzehn «Lamas» und fünf Alouettes in ihrer Flotte gehabt.

Es ist das Ende eines Mythos, einer Berglegende. Das «Lama», zusammen mit seiner grossen Schwester, der Alouette III, ermöglichte es dem Helikopter, sich in bergigen Gebieten zu etablieren und rettete in den Jahren ihres Einsatzes viele Leben. Es war eine robuste, kleine Fehler verzeihende Maschine, auf der ich das Fliegen lernte.

Im Laufe der Jahre wurde das «Lama» von der Leistung der neuen Generation von Helikoptern, die vor allem in den 2000er Jahren auf den Markt drängten, schnell überholt. Mit einem um 25 Prozent reduzierten Treibstoffverbrauch, einem stärkeren Triebwerk, das eine höhere Reisegeschwindigkeit ermöglicht, einem zusätzlichen Passagiersitz, erhöhter Sicherheit durch eine Vollverkleidung und einem für die damalige Zeit nie da gewesenen Komfort, definierte Airbus Helikopter mit der AS350 Ecureuil B3, welche Air-Glaciers im Jahr 2002 erwarb, einen neuen Standard. Heute verfügt das Walliser Unternehmen über elf Helikopter dieses Typs in seiner Flotte und zwei EC 135, die ausschliesslich für Rettungseinsätze bestimmt sind.

Obwohl das letzte Air-Glaciers «Lama» mit der Registrierung HB-XRE in den letzten Jahren noch hauptsächlich für Transport- oder Sprayeinsätze eingesetzt wurde, hat der Motor das Ende seines Lebenszyklus erreicht und ist auf dem europäischen Markt nicht mehr erhältlich. Das letzte «Lama» ist seit September 1986 bei Air-Glaciers und hat bis heute 17922 Flugstunden absolviert, wobei sein letzter offizieller Einsatz am 16. Dezember 2020 stattfand. Am 11. Mai flog es letztmals über den Walliser Himmel, während eines letzten Fluges vor seinem Abflug in die Vereinigten Staaten, wo es ein neues Leben geniessen wird.

Air-Glacier mustert Helikopter aus

© Richard Chapuis

Das «Lama» mit dem charakteristischen Gitterrohrrahmen wird bei der Air-Glacier nun endgültig ausser Dienst genommen.

Erstellt am: 29.05.2021

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