Vor zwei Jahren bereits elf Schafe am Niesen gerissen

Wildhüter dürfen Luchs «B 750» im Berner Oberland abschiessen

Das Jagdinspektorat des Kantons Bern hat eine Bewilligung für den Abschuss eines Luchses im Berner Oberland erteilt. Der Luchs hat in den letzten zwölf Monaten mehr als 15 Nutztiere getötet. Dies, obwohl die betroffenen Nutztierhalter verschiedene Massnahmen ergriffen hatten, um die Risse zu vermeiden.

Aufgrund des ungewöhnlichen Rissmusters, Bildern von Fotofallen, sowie einem Sender, konnten die Vorfälle eindeutig diesem Luchs zugeordnet werden. Der Abschuss darf nur durch die kantonalen Wildhüter ausgeführt werden.

Die Abschussbewilligung gilt nur für die Gemeinden Wilderswil, Saxeten, Därligen, Leissigen, Krattigen, Aeschi bei Spiez, Reichenbach im Kandertal (exkl. Perimeter eidgenössisches Jagdbanngebiet Kiental) oder Frutigen. Die Abschussverfügung ist vom 20. Mai 2022 bis am 19. Juli 2022 befristet.

Alles deutet auf den «Niesen-Luchs» hin

Wie das Jagdinspektorat auf Anfrage weiter mitteilte, dürfte es sich bei dem jetzt zum Abschuss freigegebenen Luchs mit der Bezeichnung «B 750» um eben jenes Tier handeln, welches zwischen dem 17. und 21. Mai 2020 am Niesen elf Schafe gerissen hat.

Zur Abschussbewilligung präzisierte das Jagdinspektorat, dass das Tier seit dem 14. Juli 2021 bei elf Rissereignissen insgesamt 19 Nutztiere gerissen hat, von denen 15 als ausreichend geschützt galten und damit auf das Abschusskontingent angerechnet wurden. Die Risse erfolgten vorwiegend in der Gemeinde Leissigen.

Wie das Jagdinspektorat weiter mitteilte, ist der fragliche Luchs seit einiger Zeit besendert und über die bei Luchsen jeweils individuell und einzigartig ausgeprägte Fellmusterung auch eindeutig identifizierbar.