Frühlingskonzert der Musikgesellschaft Boltigen

Von Hans Jungi

In der Mehrzweckhalle Reidenbach konnten am 25. März die zahlreich erschienenen Zuhörer gemäss dem Motto «Steinkohle und Blechmusik» eindrücklich Bergwerksluft schnuppern.

Frühlingskonzert der Musikgesellschaft Boltigen

Die Boltig-Musikanten traten passend in Bergmanns-Montur auf.

Das Konzertlokal musste vergangenen Samstag, 25. März 2017, durch einen mit Grubenlampen karg beleuchteten Stollen betreten werden. Auf den Tischen standen Laternen mit Kohlestücken garniert und die Speisekarte zierte ein Bergmannsbild. Angeboten wurde ein Bergmanns-Menu, und in einer Ecke konnte man Minen-Werkzeuge und einen Grubenhund (Rollwagen) besichtigen. Auch die Stollen-Bar musste im Düstern benutzt werden. So eingestimmt zum Kohlebergwerk in der Boltiger-Klus, konnte das abwechslungsreiche Programm des Abends genossen werden.

Schneidiges Konzertprogramm

Unter der vorübergehenden Leitung von Hanspeter Janzi begann das Konzert mit dem schneidigen Marsch «Slaidburn». Die Boltiger-Musikanten traten bei ihren Darbietungen in Bergwerks-Montur auf.

Brass-Musik entstand im Norden Englands

Mit zwei Zugaben verdankten die Musizierenden den grossen Applaus des Publikums. Als Moderator führte Joram Pollak durch das Programm. Joram erklärte auch, dass die Brass-Musik um 1830 im Norden Englands entstanden sei, wo nach der Erfindung der Dampfkraft in vielen Kohlebergwerken das nötige Heizmaterial gewonnen worden ist. Dort entstanden die ersten Brass(-Messing)-Kapellen.

Packende Schilderungen über das Kohlebergwerk Klus

Edith Kammer, die über das Kohlebergwerk Klus ein Buch geschrieben hat, schilderte in den Konzertpausen mit Unterstützung ihrer Tochter Sylvia Krayenbühl in Wort und Bild, wie man von 1942 bis 1948 dort das «schwarze Gold» abgebaut hat. Besonders die Chemiebetriebe in Basel waren auf Kohle angewiesen, die eben während des zweiten Weltkrieges nicht aus dem Ausland bezogen werden konnte.

Die Präsidentin von Boltigen-Jaunpass-Tourismus, Silvia Bichsel, wandte sich zum Schluss an das Publikum, um das Interesse an einer touristi-schen Erschliessung des Kluswerks zu wecken. Man wolle dazu ein Konzept entwickeln. Dazu braucht es Interessierte, die mitdenken und mitarbeiten. Wer dazu motiviert ist, soll sich im Tourismus-Büro in Reidenbach melden.