Positive Grundstimmung mit Vorbehalten

Die Resultate der öffentlichen Mitwirkung für die Sanierung der Ortsdurchfahrten auf BoltigerGemeindegebiet liegen auf.

Die Projektverfasser richteten bei ihrem Sanierungskonzept das Hauptaugenmerk auf die von der Begleitgruppe aufgezeigten Aspekte: Klar erkennbare Eintritte in die Dörfer, Geschwindigkeitsreduktion durch bremsende Elemente, Schaffung von Vorzonen, Erweiterungen des Trottoirangebots, Erhöhung der Sicherheit für Fussgänger (Schutzinseln) und Velofahrer (Abbiegehilfen), Schaffen einer Ortsmitte, Belebung des Dorfzentrums und ein einheitliches Erscheinungsbild des Strassenraums. Die zahlreichen Einzelmassnahmen wurden mittels eines 60 Seiten umfassenden technischen Berichts und detaillierten Plänen dokumentiert.

Dorfeinfahrten, Temporeduktionen, Ausweichstreifen

Im Frühjahr 2012 hatte die Bevölkerung Gelegenheit zur Einsicht und zur Mitwirkung. 27 Personen nahmen sich Zeit für das Ausfüllen des Fragebogens, acht weitere nahmen zusätzlich in Briefform Stellung. Aus der Vielzahl von Vorschlägen, aber auch Vorbehalten kristallisierten sich einzelne Schwerpunkte heraus, deren Umsetzung unbedingt an die Hand genomen werden sollte. Gemeinsam ist den Mitwirkenden die Gestaltung aller drei Dorfeinfahrten, die Temporeduktion im Innerortsbereich und die Schaffung von Ausweichstreifen ein Anliegen. Vorbehalte richteten sich gegen die vorgeschlagene Reduktion der Parkierungsmöglichkeiten. Einzelne Eingriffe wurden nicht ganz unerwartet von den direkt betroffenen Strassenanstössern kritisiert. Auch ist es den Mitwirkenden ein Anliegen, dass der Landverschleiss in geringem Rahmen gehalten werden kann.

Die Anliegen der Dorfbewohner

In Boltigen wünschen sich mehrere Mitwirkende den Bau des Fussgängerstreifens im Bereich des Dorfladens. In Reidenbach hat die vorgesehene Zentrumbetonung und die Dorfkerngestaltung, die Erstellung des Fussgängerstreifens bei der Einkaufsecke Bichsel, die Neugestaltung der Abzweigung nach Schwarzenmatt und die Entschärfung der «Karlen-Kurve» Priorität.

In Weissenbach ist man mit dem Vorschlag einer durchgehenden Fussgängerverbindung einverstanden, wobei allerdings noch nach Verbesserungen der vorgeschlagenen Varianten gesucht werden muss. Nicht Gegenstand des Sanierungsprojektes war die Bahnunterführung in Weissenbach. Der «visionäre» Einzelvorschlag nach Dorf-Umfahrungen wurde mit dem Kommentar «Nein, nicht in den nächsten 20 Jahren», abgetan.

Heikle Punkte sind auch die Parkplatzverluste

Gemeinderatspräsident Andreas Hutzli hat von den Mitwirkungsbeiträgen Kenntnis genommen:«Immerhin haben wir mit diesen Unterlagen eine gute Diskussionsgrundlage. Die heiklen Punkte sind naturgemäss dort, wo Eigeninteressen tangiert werden. So wird zum Beispiel der Verlust an Parkplätzen in Reidenbach durch die neue Dorfgestaltung zu klären sein. Einsprachemöglichkeiten werden im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens möglich sein. Schön wäre es, wenn ab 2014 das relativ unbestrittene Teilprojekt Weissenbach ausgeführt werden könnte. Alles wird aber von den finanziellen Möglichkeiten und vom Kostenverteiler Kanton/Gemeinde abhängen».

Nun in die Vorprojektphase

Das sieht auch Kreisoberingenieur Markus Wyss so: «Zusammen mit der Begleitgruppe haben wir Prioritäten (Gestaltung der Eingangspforten und Massnahmen zur Temporeduktion) festgelegt. Nun arbeiten wir an den Submissionsunterlagen für die Vorprojektphase, die bis Ende 2013 abgeschlossen sein sollte. Der weitere Verlauf hängt davon ab, ob die BewohnerInnen das Projekt gutheissen oder mit Einsprachen verzögern».