Schliessung des Krebsliga-Verteillagers in Boltigen

Ende Februar 2016 schliesst die Krebsliga Schweiz ihr Verteillager in Boltigen. Eine über 20-jährige Ära geht damit zu Ende, die Angestellten verlieren ihre Beschäftigung. Grund dafür ist, wie oft in solchen Fällen, eine notwendige Modernisierung.

Schliessung des Krebsliga-Verteillagers in Boltigen

Nichts mehr los – Aus diesem Gebäude verschwindet das Verteillager der Krebsliga Schweiz in Boltigen.

Nach nahezu 22 Jahren soll es Ende Februar 2016 soweit sein: Das Verteillager der Krebsliga Schweiz in Boltigen schliesst seine Tore – definitiv. Laut Medienstelle der Krebsliga in Bern verlieren 1,4 Festangestellte und drei Mitarbeitende, die stundenweise bis maximal 20 Prozent im Einsatz sind, ihre Beschäftigung. Es geht vom Pensum her um rund zwei Vollzeitstellen. In einer schriftlichen Stellungnahme, die der Redaktion vorliegt, heisst es, die Mitarbeitenden «wurden zeitgerecht über die Schliessung informiert und werden von der HR Abteilung (Personalverwaltung) im Rahmen der Möglichkeit begleitet.» Die betroffenen Angestellten wollten sich an dieser Stelle nicht dazu äussern.

Handlungsbedarf konkretisiert

Die Aufträge, die Arbeitsprozesse sowie die administrativen Anforderungen seien im Laufe der Zeit im Logistikzenter Boltigen stetig komplexer und anspruchsvoller geworden, erklärte die Krebsliga. Insbesondere die elektronischen Arbeitsinstrumente für das Bestellwesen und die Fakturierung waren nicht mehr zeitgemäss und hätten ergänzt oder angepasst, sprich erneuert, werden müssen. Grössere Investitionen wären nötig gewesen. Aufgrund dieses erkennbaren Wandels waren «Veränderungen unumgänglich und es hätte sich im Verlauf des Jahres 2015 ein Handlungsbedarf konkretisiert», teilte die Krebsliga mit. Verschiedene Möglichkeiten und Alternativen für eine organisatorische Änderung seien von der Geschäftsleitung der Krebsliga sorgfältig geprüft und bewertet worden. Am Ende hat man sich für den Verein Ritec in Düdingen entschieden. «Ritec bietet eine optimale Gesamtlösung für unsere Logistikarbeiten», so die Krebsliga. Ab März nimmt Ritec die Arbeit als neues Logistikzentrum der Krebsliga Schweiz auf. Die Schliessung des Verteillagers in Boltigen dürfe keinesfalls als ein «Nein» zu Randregionen verstanden werden, betonte die Krebsliga.

Kein Zynismus

Es mag auf den ersten Blick etwas zynisch erscheinen, dass die Krebsliga per Inserat auf Anfang Mai 2015 eine Teilzeitmitarbeitende in Boltigen suchte. Dieser wurde statt eines befristeten Arbeitsverhältnisses eine Festanstellung und «ein Umfeld mit Gestaltungsmöglichkeiten» in Aussicht gestellt. Dazu die Krebsliga: «Es wurde aufgrund einer dringenden Nachfolgeregelung ein Inserat geschaltet und jemand angestellt. Zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung für die neue Lösung noch keineswegs sicher.»

Keine Auswirkungen auf diePostBoltigen

Ob sich die Schliessung des Verteillagers der Krebsliga auf die Post in Boltigen auswirkt, sei nicht relevant. Laut Markus Flückiger, Verantwortlicher für Kommunikation im Poststellennetz Schweiz Mitte, hat diese Schliessung auf die Poststelle Boltigen keinen unmittelbaren Einfluss. Er hält fest: «Bei der Poststelle Boltigen ist aktuell keine Änderung des Angebotes geplant.»

Kerem S. Maurer