Die Sternsinger sind unterwegs

Ein Licht ist aufgegangen

Mit dem Andachtsjodel «Tjo tjo-i-ri» künden die Sternsinger singend und marschierend ihre Ankunft an.

Ein Licht ist aufgegangen

Die Sternsinger besammeln sich vor dem Bahnübergang.

Durch das wiederholte Eingangslied werden die Besucherinnen und Besucher angelockt. Der erste Halt ist auf dem Weissenburgberg, der sich in atemberaubender Schönheit zeigt, mit dem unvergleichlichen Panorama und dem Mond, der gerade aufgeht. «Höret heut die Sternensänger» wird als erstes Lied angestimmt.

Weitere Lieder wie «Tochter Zion freue dich», «oh du stille Zeit» oder «es ist für uns eine Zeit angekommen, da leuchtet uns ein heller Stern», sind weitere Lieder, die in die dunkle Nacht hinausklingen. Zuletzt werden die Zuhörer in den Kanon Shalom chaverim, was so viel heisst wie «Friede mit euch Freunde!» mit einbezogen.

Daniel Guggisberg, der neue Ortspfarrer überreicht jedem Anwesenden eine Kreide in ein Papier mit der entsprechenden Gebrauchsanweisung eingewickelt. Es geht dabei um einen schönen Brauch. An den oberen Türbalken der Häuser schreiben die Sternsinger mit Kreide 20*C+M+B*15. Die Zahlen bedeuten 2015 und die Buchstaben CMB sind eine Abkürzung des lateinischen Satzes «Christus Mansionem Benedicat». Dies bedeutet: Christus segne dieses Haus. So wird mit dem Sternsingensegen das Vertrauen zu Gott zum Ausdruck gebracht. Mit Glühwein und Kuchen aufgewärmt, stieg die singende Schar wieder in die Autos, um ihren Weg über Reichenbach, Steini, Wyler und Weissenburg fortzusetzen. Überall hatte sich eine Gruppe von Wetterfesten in die kalte Nacht hinausgewagt. Andere Dorfbewohner sah man hinter dem erleuchteten Fenster sitzen und zuhören.

Die fröhliche Schar benutzte die Gelegenheit, den Zuhörern jeweils noch direkt ein gutes neues Jahr zu wünschen. Esther Matter