Solarstromprojekte auf dem Weissenburgberg

Begonnen hat alles mit guten Gesprächen unter Nachbarn nach der Atomkatastrophe von Japan im März 2011. Wir wollten nicht nur reden, sondern auch Konkretes organisieren. Daher haben wir uns im Oktober 2012 zu einem Informationsaustausch auf dem Bergli getroffen und die nächsten Schritte beraten. Am Ende des Abends stand bereits fest, dass insgesamt vier Hauseigentümer eine Solarstromanlage auf den Dächern errichten wollen. In den darauf folgenden Monaten wurden Offerten besprochen, Varianten diskutiert, wieder verworfen und schliesslich hatte jeder Eigentümer die optimale Variante gefunden.

Peter und Andrea Oertle Frölich mussten das Dach ihrer Remise sowieso erneuern und haben im März 2013 auf der Ostseite der renovierten Remise eine 8.6 kWp Indach-Anlage gebaut. Im April und Mai folgte dann Michèle Böhm mit ihrer Dachsanierung (Wärmeisolation und Ausbau Dachraum) und den Bau einer 9.34 kWp Indach-Anlage auch auf der Ostseite. Im Juni wurde dann die 14.7 kWp Indach-Anlage auf dem Ostdach von Thomas und Natalie Wacker errichtet. Dabei mussten Thomas und Natalie noch ein Baugesuch stellen, da inzwischen ein neues Baureglement galt: Bei Anlagen abweichend von der Rechteckform (z.B. U-Form) muss das Einverständnis der Nachbarn eingeholt und ein Gesuch gestellt werden. Gleiches mussten auch Paul und Trudi Rohrer für ihre Anlage erledigen. Diese Anlage ist mit 19.4 KWp die Grösste der vier Anlagen und ist auf beiden Dachseiten eingebaut. Die Solaranlage ersetzt das in die Jahre gekommene Eternitdach.

Diese vier Beispiele zeigen, dass notwendige Erneuerungen mit stromerzeugenden Projekten verbunden werden können. Weiterhin haben wir auch Kontakt zum Photovoltaiklabor der Fachhochschule Bern unter Leitung von Prof. Muntwyler aufgebaut. Studenten werden in Semester- und Abschlussarbeiten die Möglichkeiten einer Stromspeicherung unter Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Bergli evaluieren.

Insgesamt haben die vier Anlagen eine Leistung von 52.1 KWp, was einer Stromproduktion von circa 52.000 KWh pro Jahr oder der Durchschnittsjahresverbrauch von 13 Haushalten entspricht. Damit leisten wir einen Beitrag zur Energiewende. Im Moment ist die Revision des Einspeisegesetzes noch in der Diskussion im Ständerates. Wir hätten sonst schon von der Eigennutzung unseres Stromes profitieren können. So speisen wir den gesamten erzeugten Solarstrom ins öffentliche Netz ein. Dabei haben wir uns auch die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist, Solarstrom einzuspeisen und gleichzeitig billigen Strom (in der Regel ein Strommix, u. a. enthält dieser einen grösseren Anteil Atomstrom) zu beziehen. Peter und Andrea haben sich entschieden, Ihren Strombezug auf Solarstrom umzustellen. (bei der Energie Thun AG). Thomas und Natalie haben mit der BKW eine Vollversorgung mit Wasserkraftstrom vereinbart.

Unsere gemachten Erfahrungen stellen wir gern Interessierten LeserInnen zur Verfügung.