Wassertarif geht rauf – Steuern gehen runter

Grosse Einigkeit herrschte zwischen dem Gemeinderat und den 60 Stimmberechtigen in Därstetten. Kurz und knackig wurden die Geschäfte vorgetragen. Für Gemeinderat Peter Zeller, der das Wassergeschäft zu vertreten hatte, war es die letzte Gemeindeversammlung am Samstag, den 7. Dezember.

Wassertarif geht rauf – Steuern gehen runter

Gemeindepräsident Thomas Knutti führte speditiv durch die Gemeindeversammlung.

«So können wir nicht weiterfahren. Für die einwandfreie Versorgung der Bevölkerung wurden Investitionen von rund 1,5 Millionen Franken in die Wasserversorgung investiert. Und es werden weitere folgen. Wir haben im Schnitt in den letzten Jahren ein Defizit von 20000 Franken jährlich», so Peter Zeller. Die Erhöhung ist moderat. Neu ab 1. Januar 2020 würde die Brunnen-Pauschale 30 Franken, die Grundgebühr 22 Franken, die Zählermiete 15 Franken sowie der Verbrauch pro Kubikmeter einen Franken betragen. Das Geschäft wurde einstimmig genehmigt. Anschliessend durfte Zeller das Budget 2020 vorstellen. Dieses schliesst mit einem Aufwandüberschuss im Gesamthaushalt von 84810 Franken ab. Eingerechnet ist dabei eine Steuerreduktion von 1,7 auf 1,6 Anlagezehntel. Die Steueranlage für die Liegenschaftssteuern von 1,2 Promille soll beibehalten werden. «Die Steuerreduktion wurde von uns gut durchdacht. In den nächsten Jahren muss dies aufgrund der Planzahlen auch mittelfristig nicht wieder korrigiert werden. Die Reduktion eines Anlagezehntels entspricht einem Ausfall von ca. 75000 Franken», so Gemeindepräsident Thomas Knutti dazu. Dieses Geschäft wurde ebenfalls einstimmig angenommen.

Strassensanierung undKehlstadtscheuneHeinz Jeremias stellte das Geschäft Strassensanierung Scheidwegen-Rütti vor. «Die Strasse ist in einem schlechten Zustand und muss auf einer Strecke von 1100 Metern saniert werden. Kommt dazu, dass der Untergrund stabilisiert werden sollte. Die Strassenanlage wird sich dadurch leicht erhöhen, so dass eventuell noch Randarbeiten nötig sind.» Ein Gesuch für kantonale Subventionen ist eingereicht. Die Beitragshöhe ist allerdings noch nicht zu beziffern. Die Kreditgenehmigung für die Sanierung von 350000 Franken wurde einstimmig angenommen. Für den Problembau Kehlstadtscheune in der Lochmatte, der zudem unter Denkmalschutz steht, hat man nun eine adäquate Lösung parat. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert darf nicht abgerissen werden. Sanierungsarbeiten kosten Geld und wurden bis dato nur punktuell ausgeführt. «Wir sind als Gemeinde nicht zuständig, Wohnraum zu schaffen. Um die Ausgaben im Rahmen zu halten, besteht hier allerdings eine Ausnahme. Geplant ist der Einbau einer 3,5-Zimmer-Wohnung im Obergeschoss und das Erstellen von Garagen. Die Denkmalpflege wurde vorab informiert und will dem Umbau zustimmen. «Die Kostenschätzung für den Umbau liegt bei 560000 Franken. Rechnet man Reserven mit ein, ergibt sich ein Gesamtkredit von 600000 Franken. Eine Rendite von netto 0.62 Prozent sollte realistisch sein», so Knutti. Der Kredit von 600000 Franken wurde einstimmig angenommen.

Neue RatsmitgliederNeu in den Gemeinderat wurden in stiller Wahl Franz Reinhard und Fritz Balzli gewählt. Beide ersetzen die demissionierenden Gemeinderäte Peter Zeller und Marcel von Niederhäusern. «Es war eine lehrreiche Zeit für mich. Ich habe viel lernen können und kann es nur jedem empfehlen, sich aktiv zu beteiligen. Ich hatte acht Jahre eine schöne Zeit im Gemeinderat», so Zeller. Peter Zeller wird noch beim Abschlussessen des Gemeinderats würdig verabschiedet. Wie in Erlenbach kam es zu einer Kampfabstimmung um den Einsitz in der Schulkommission. Als Nachfolgerin von Sandra Imboden wurde Marlis Gerber gewählt. Daniela Schäfer und Andres Birenstihl wurden bestätigt. Walter Knubel und Franz Reinhard wurden wieder in die technische Kommission gewählt.

Info vom GemeindepräsidentenEine Votantin interessierte sich über den Projektstand der BLS bezüglich Sanierung Bahnhof und Niveauübergang. Thomas Knutti: «Gemäss aktuellem Projektstand ist die Realisierung für 2023 geplant. Aus Kostengründen, Mehrkosten von ca. sechs Millionen Franken, wird auf eine Strassenunterführung verzichtet. Das alte Schulhaus müsste dann abgerissen werden. Die Gemeinde hat an die BLS den Wunsch angebracht, dass es in Zukunft ein Bahnhofsgebäude mit WC und Bankomat geben sollte.»

Der Gemeinderat hat im 2019 an zwölf Sitzungen 112 Traktanden behandelt.

Es wurde beschlossen, der neu gegründeten Aktiengesellschaft «Gesundheit Simme Saane» mit 3100 Franken beizutreten.

Informiert wurde über die Aufhebung des Kaminfeger-Monopols, womit künftig die Kaminfeger selbstständig ausgewählt werden können. Ferner muss der Fernwärmeverbund in den nächsten Jahren saniert werden. Man kommt im Januar 2020 daher mit der Energieberatung Thun zu einem Gespräch zusammen.