CD-Taufe Örgelifründe Aegelsee

«früsch, fröhlich, fätzig» wurde in Därstetten gefeiert

Am Wochenende ging bei den Örgelifründe Aegelsee in Därstetten die Post ab. Am Freitag feierten sie das 10-jährige Bühnenjubiläum und am Samstag die CD-Taufe «früsch, fröhlich, fätzig». Begeistert und entfesselt reagierten am Samstag die über 300 Besucher in der Turnhalle Därstetten auf die neue CD.

Kürbisse, die auf Holzstümpfen lagen, Kerzen, die langsam herabbrannten, Blätter, die scheinbar wahllos am Bühnenrand lagen und dazwischen Äpfel. Dahinter sassen Marina Beer, Corinne Knutti, Anita Kappeler, alle Schwyzerörgeli, und am Bass Christian Fuchser. Fetzig eröffneten die vier Musiker, besser bekannt als Örgelifründe Aegelsee, den Samstagabend. Der Applaus danach war überwältigend. Mit einem breiten Lächeln und erleichtert äusserte sich Beer: «Hätten wir gewusst, was für ein tolles Publikum ihr seid, hätten wir nicht so nervös sein müssen.» Dann blickte sie auf die Dekoration: «Ein tolles Bühnenbild, man kommt sich vor, als würde man im Wald spazieren gehen.» Es wurde kein Spaziergang, dafür eine musikalische Reise, die das Publikum vom Hocker reissen sollte. Die Vier haben das Örgelispielen nicht erfunden, nur was die Vier daraus machen, ist schon sensationell. Als sie zum Beispiel «früsch, fröhlich, fätzig», ein Potpourri von «What ever you want», «Achy Breaky Heart» und «Her mit meine’ Hennen» zum Besten gaben, gab es kein Halten mehr im Publikum und 600 Hände klatschten Beifall. Mit den Gastformationen bewiesen die Örgelifründe ein glückliches Händchen.

Schabernack auf der BühneLustig wurde es, als Stefan Schwarz mit seiner Formation Schabernack kam. Mit «Gheimnis-Dachs» oder «La Lu La» punktete die Ländlerformation beim Publikum. Mit den Schwendiboden Jodlern Wimmis wurde es dann bedächtig. Die beiden Stücke «Zwüsche de Flüehne» und «Stärnetanz» sind von den Wimmisern auf der CD zu finden. Gemeinsam mit den Örgelifründen ist auf der CD «Griechischer Wein» zu finden. Das gleichnamige Stück stellten die Jodler und die Örgelifründe selber musikalisch vor. Typische Graubündner Musik gab es mit d’Hüscherer. Ebenfalls als Gastformation wirkte Roger Liebi mit Örgeliträmpers und Örgelifründe Brenzikofen mit.

Franziska Fuss führte elegant durchs Programm und machte aus dem ganzen Abend eine runde Sache. Für den flotten Service sorgten die guten Seelen der Grossformation Simmental-Saanenland. Gastformationen am Freitag waren Jodlerklub Gruss vom Wasserngrat, Örgelifründe Ritzgrat, Ländlerfründe Walopsee und das Jodlerquartett Alpenrösli Heimenschwand.

Die Taufe wurde vollzogenKreativ und ideenreich durfte das Publikum die Örgelifründe schon kennenlernen. Bei der CD-Taufe setzten diese dem Ganzen die Krone auf. Mit Pfarrer Hanspeter Rupp, der seinen Segen gab. Mit allen Gastmusikern und einer Flasche Wein wurde die Taufe vollzogen. «Jeder sollte eine CD kaufen und wer schon eine hat, könnte ja noch eine zweite posten, Weihnachten stehe ja vor der Türe», fand der Präsident der Jodler, Hans Rudolf Lehnherr. Das Angebot wurde reichlich angenommen und die Scheibe ging weg wie warme Weggli.

Was macht die Örgelifründe aus?«Wir spielen, was uns gefällt. Genau das haben wir auf unserer CD aufgenommen», so die Vier. Mit 25 Stücken im Gepäck machten sie sich auf ins Studio zu Stefan Schwarz. Auf der CD sind nun 14 Stücke (zwei von den Jodlern und zwei mit den Jodlern), welche am Ende die Besten für die Musiker waren. «Im Studio wurden die Stücke noch etwas arrangiert und Stefan gab den Feinschliff dazu», erklärten die Musiker. Und weil die Örgelifründe Aegelsee so beliebt sind, wurde aus einem Abend kurzerhand ein zweiter (Freitag) dazu genommen. «Wir hatten so viele Anfragen, da mussten wir einen zweiten Abend machen». Stefan Schwarz freute sich, mit solch talentierten jungen, erstklassigen Musikern zusammenarbeiten zu dürfen. Sie haben die beiden Abende verpasst? Kein Problem, alle Konzertdaten und noch mehr finden Sie im Internet. Oder nächstes Jahr im Februar bei Potz Musig im Fernsehen.

Stimmen zu den ÖrgelifründeAegelseeStefan Schwarz, Produzent und ausgewanderter Lenker: «Wir von Schabernack kennen die Örgelifründe Aegelsee von unserer beruflichen Tätigkeit als Volksmusikjournalisten und Musikproduzent. Die Kontakte mit den drei aufgestellten Frauen und ihrem Bassgeiger sind immer sehr freundschaftlich, locker und lustig. Für Schabernack ist es eine Freude, an diesem tollen Anlass mit von der Partie sein zu dürfen und wir wünschen den Örgelifründe Aegelsee mit ihrem Album viel Erfolg.»

Nicolas Senn: «Grundsätzlich setzen wir bei der Sendung Potz Musig auf Abwechslung und Vielseitigkeit. Deshalb versuchen mein Redaktionsteam und ich als Moderator, Formationen aus allen Regionen zu berücksichtigen. Die Örgelifründe Aegelsee feiern ja bekanntlich ihr 10-jähriges Bestehen und waren noch nie bei Potz Musig. Ich freue mich, dass wir dem Fernsehpublikum eine «neue» Ländlerformation im Februar 2019 präsentieren können.»

Rene Mengelt: «Wir, die Hüscherer, damals noch unter dem Namen Kapelle Edelweiss auftretend, haben die Örgelifründe Aegelsee in Saas Fee am Westschweizer Jodelfest 2015 kennengelernt, wo wir auch aufspielen durften. Uns hat die aufgestellte Art und Weise der Aegelsee-Musiker sehr gefallen und wir haben kurzerhand eine Anfrage gemacht für einen Auftritt in der Hüschera Bar in Splügen. Die Zusage damals hat mich sehr gefreut und seit Februar 2016 spielen sie am 15. Februar 2019 bereits das 4. Mal bei uns im Bündnerland.»