Barbara Klossner tritt an der Oper in Lausanne auf

«Das ist schon seit 42 Jahren mein Traum»

Am 21. Dezember fand die Premiere der Operette «Im weissen Rössl» an der Oper in Lausanne statt, wo Miss Helvetia (Barbara Klossner) jodelt, singt und spielt. Für die Diemtigtalerin ein lang gehegter Traum, der in Erfüllung geht. An Silvester findet die letzte Vorführung statt.

«Das ist schon seit 42 Jahren mein Traum»

Die Diemtigtalerin Barbara Klossner wie sie leibt und lebt – und als Kathi in der Operette «Im weissen Rössl» an der Lausanner Oper, wo sie noch bis Silvester zu sehen ist.

Durch eine Jodelschülerin, welche Barbara Klossner der Regisseurin der Lausanner Oper wärmstens empfohlen hatte, ist die 42-Jährige zu diesem Engagement gekommen.

Proben als kreativer Prozess

Die Diemtigtalerin empfand nur schon die Proben als sehr interessant: «Da ist der Musikleiter, welcher die Gesänge und Musik kontrolliert, da ist eine Pianistin, welche immer begleitet, da ist ein Choreograf, welcher sagt, wie ich mich zu bewegen habe. Dann gibt es den Hauptregisseur, welcher auch noch Anweisungen erteilt, beobachtet wird er von zwei weiteren Regisseuren, welche noch einmal alles kontrollieren und aufschreiben, und der Requisit stellt die Materialien an den richtigen Ort. Falls der Chor mitsingt, ist der Chordirigent auch noch dabei! Sieben bis acht Personen, welche sagen, was zu tun ist – und wehe du machst das nicht genau so – sehr gewöhnungsbedürftig für eine freiheitsliebende Diemtigtalerin!», lächelte Miss Helvetia verschmitzt.

Operette in zwei Akten

Barbara Klossner eröffnet den ersten Akt mit einem Jodel im Dunkeln, zusammen mit sechs Tänzern: «Danach sieht man meinen Kopf und ich werde bis zehn Meter immer weiter in die Höhe gehoben und ich jodle weiter mit schönen Bewegungen in der Luft und grossen roten Fächern. Begleitet werde ich von einem klassischen Streichorchester – himmlisch!» Etwas später begegnet sie Leopold, welcher Liebeskummer hat und sagt ihm auf Französisch: «Weine nicht, das Leben geht weiter, ich habe dir einen Jodel kreiert.» Diese Melodie ist ihr in den Sinn gekommen, als sie sich fragte, wie es wohl tönt, wenn der Himmel die Erde küsst: «Und so singe ich meinen Naturjodel ‹Sehnsuchtsjodel›.»

Dank an Diemtigtaler Wegbereiter

Mit dieser professionellen Operettenproduktion an der Oper Lausanne geht für Barbara Klossner ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Und sie ist sich bewusst, dass dies alles vor vielen Jahren im Diemtigtal entstand: «Mit verschiedenen Lehrern wie Hans Stucki, Renate Hegnauer, Brigitte Beetschen, Mathias Stocker, Martin Berger, Silvia Winterhalder, Vreni Gafner und natürlich mit meinem Mueti Käthi Klossner, welche mein bescheidenes Talent schon früh entdeckten und mich förderten.»

Lausanne liegt für uns Simmentaler nicht unbedingt am Weg. Wer Barbara Klossner mal in der Nähe auf der Bühne sehen möchte, kann dies am 6. Mai 2022 tun, wenn sie im Jodelmusical «Uf immer und ewig» in der Simmental Arena Zweisimmen auftreten wird: «Ein Augen- und Ohrenschmaus, welchen man nicht verpassen darf!», meint sie lachend und gibt der Leserschaft gleich noch mit auf den Weg, dass ohne Musik, Jodel, Gesang, Tanz, Schauspiel, Filmerei und Literatur das Leben ein Irrtum wäre. Wie wahr!