Schweizer Wintergebirgsskilauf

Der 57. Zweitägeler mit Wetterkapriolen

Den über 90 Skipatrouillen am «Zweitägeler», dem 57. Schweizer Wintergebirgsskilauf, machten Sturmwinde und Schneebrettgefahr einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem war Regierungsrat Philippe Müller vom Durchhaltewillen der fast 500 Läuferinnen und Läufer beeindruckt.

Der 57. Zweitägeler mit Wetterkapriolen

Bewunderung über die Nostalgie pur. Im Halbleinanzug und weissem Hemd mit Nagelschuhen und alten Holzlatten: André Steiger, Jakob Schenk, Andreas Rieben.

Der «Zweitägeler», unter dem Patronat des UOV Obersimmental, erlebte am Wochenende Hochs und Tief. Von den fast 500 teilnehmenden Tourenskifahrern in 94 Patrouillen aus sechs europäischen Nationen verlangte Wettkampfleiter Oberstleutnant Rolf Matti Durchhaltewille, Führungsdisziplin und skifahrerisches Können fernab von Pisten und Bergbahnen. Mit dabei war auch die Vereinigung Schweizer Gebirgssoldaten, angeführt von ihrer neuen Präsidentin Brigadier Germain Seewer.

Die zwei Marschstrecken waren vorbereitet. Am Samstag führte die Route vom Rychestei hinauf zum Hundsrügg und über den Jaunpass hinunter nach Reidenbach. Die einheimische Frauenpatrouille «Albristhorn» von Esther Rentsch war sich beim Kontrollposten auf dem Jaunpass einig: «Wir erlebten im leichten Schneefall eine gute Spur, der mässig starke Rückenwind unterstützte uns im Aufstieg über den Grat.»

Für die Strecke Lenk, vom Sonntag, war der Aufstieg über Wallegg zum Lochberg, zum Leiterli vorgesehen. Durch Sturmwinde im Bereich Leiterli und Schneebrettgefahr im Aufstiegsbereich musste die Laufstrecke sicherheitshalber verlegt werden. Risikolos war die Abfahrt über die blaue Betelberg-Piste zurück ins Dorf und zu Fuss zum Ziel beim Kuspo.

Am traditionellen Hauptverlesen gratulierte Regierungsrat Philippe Müller als Berner Militär- und Sportdirektor der versammelten Läuferschar. Die Gratulation geht auch an die vielen Helfer und Funktionäre für ihr Engagement für diesen Event. Militärische Grüsse überbrachte Divisionär Yvon Langel der Territorial Division 1. Das kameradschaftliche Miteinander über alle Landesgrenzen hinaus umrahmte die Musikgesellschaft Lenk.

Der Zweitägeler ist grenzenlosDie SUOV-Jugend-Standarte holten sich die sechs flämischen Löwen von Thomas de Baene mit einem Durchschnittsalter von 20,3 Jahren. Auch der Bergkristall der Damenstaffel ging zur Patrouille «val saint-lampert» von Elisabeth van Cleemput nach Belgien. Die Senioren-Standarte geht nach Frankreich. Das Team von Patrice Lecerf aus Annecy ist im Durchschnitt fast 70 Jahre alt.