Der Spitzacker mausert sich zum bewirtschafteten Ferienzentrum

Auf dem Dreieck vor dem ehemaligen Feuerwehrmagazin ist ein Vier-Sterne-Bau als Ferienzentrum entstanden, das den harten Bedingungen der Zweitwohnungs-Initiative gerecht wird. Zehn Wohnungen mit rund 50 Betten warten auf ihre Besitzer, die am 20. Dezember einziehen wollen. 6000 Logiernächte soll das Zentrum im Jahr generieren.

Der Spitzacker mausert sich zum bewirtschafteten Ferienzentrum

Das Chalet Spitzacker kurz vor der Vollendung

Am 14. November feierten die Handwerker mit der Bauherrin Archipex GmbH, der Bauleitung und mit den neuen Eignern das Richtfest in der Garage des Chalets Spitzackers. Im Rahmen der Mittelbeschaffung hatte die Gemeinde Lenk das Areal Spitzacker zum Kauf angeboten. Die Archart machte von Beginn an bei der Planung des Spitzachers mit. Im 2008 sprach man von einem Bike-Hotel, dann von einem Mountain Bike-Hotel mit Lounge und schliesslich von einem 4-Stern-Hotel. Die Zweitwohnungs-Initiative wurde inzwischen angenommen und aus den grossen Plänen entstand dann im 2012 mit der Archipex GmbH das Projekt von bewirtschafteten Ferienwohnungen. Ein Haus mit warmen Betten sollte entstehen. Die Archart hatte sich für das Projekt beworben und erhielt den Zuschlag. Noch im gleichen Jahr machte sie die Baueingabe. Leider kam eine Einsprache von Privat, die den Bau verzögerte. Diese wurde im 2013 zurückgezogen. Unmittelbar danach wurden die Bauverträge unterzeichnet. Die Aufträge wurden hauptsächlich an das einheimische Baugewerbe vergeben. Im März 2014 musste die Allee dem Aufbruch in eine neue Zeit weichen. Ein Teil der alten Bäume konnte erhalten werden und entlang des Gehweges werden die Sitzbänke mit Blick auf den Wildstrubel wieder montiert. Rund um den neuen Brunnen werden Sitzgelegenheiten erstellt.

Kaum war der Winter vorbei, wurde im März 2014 mit dem Aushub der Baugrube begonnen. Die kurze Bauzeit von nur sieben Monaten ist das Resultat von guter Planung, zielgerichteter Ausführung der Handwerker-Aufträge und einer gut funktionierenden Logistik auf der Baustelle. Beat Kuhnen und Philip Gatschet sind sich einig, dass das hohe Tempo auf der Baustelle nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgreich durchgezogen werden konnte. An der Feier konnte der Bau-Fortschritt mit einem Zeitraffer verfolgt werden. Eng könnte es dennoch werden. Die Möbel sollen am 15. Dezember angeliefert werden. Bis dahin muss der Bau weitgehend fertiggestellt und gereinigt sein. In den restlichen fünf Tagen wird es auf dem Spitzacker noch toll zu und her gehen. Alle sind jedoch zuversichtlich, dass die neuen Eigentümer und Feriengäste zeitlich in die warmen Betten ziehen können.

Das Chalet Spitzacher, die Erwartungen

Die Archipex GmbH hatte während der Planung und der Bauzeit die Werbetrommel gerührt und offensichtlich stiess das Projekt auf Gegenliebe bei den Käufern. Noch vor Baubeginn waren alle 10 Wohnungen verkauft. Die neuen Eigentümer sind fast ausschliesslich alte Heimweh Lenker. Das spricht für die Lage des Hauses, aber sicher auch für die Lenk als Tourismus Destination. Die Gesetzgebung für die Durchsetzung der Zweitwohnungsinitiative ist in der Vernehmlassung und es ist abzusehen, dass die Eigentümer von warmen Betten enge Vorschriften erfüllen müssen. Die Bauherrin hat dafür gesorgt, dass die Einrichtungen hotelmässig (4-Sterne-Niveau) ausgerichtet sind. Vom Baustandard her ist das Gebäude minergiezertifiziert und erfüllt so die zu erwartende Vorstellung über den Energiehaushalt. Das ganze Haus, inklusive Garage ist rollstuhlgängig. Das Housekeeping wird das Hotel Wildstrubel an der Lenk übernehmen, die Wäsche wird in Zusammenarbeit mit der Hotelwäscherei in Gstaad geregelt. Erwartet werden runde 6000 Logiernächte pro Jahr und es ist das Verdienst einer gesunden Werbekampagne der Firma Archipex, dass derzeit schon 30 Prozent fest gebucht sind. Die hohe Auslastung der Wohnungen ist eine Herausforderung für die Vermieterin «ferienlizenz by Archipex. Philip Gatschet ist überzeugt, dass er mit geeigneten Werbemitteln und mit der Unterstützung von Lenk-Simmental Tourismus die Erwartungen erfüllen kann.

Dem Pilotprojekt auf dem Spitzacker wird ein Nachfolgeprojekt in Zweisimmen folgen. Wir werden demnächst darüber berichten. Walter Zeller