Diemtigtaler Alphornseminar

Das Alphorn gehört in diese Landschaft

Drei Konzerte, Masterclasses, Teilnehmer aus der ganzen Schweiz und aus den USA. Das vierte internationale Diemtigtaler Alphorseminar konnte trotz ungünstigen Bedingungen durchgeführt werden und war ein Erfolg bei den Teilnehmern sowie dem Konzertpublikum.

Das Alphorn gehört in diese Landschaft

Alphornduett am Konzert vom Samstagabend vor dem Restaurant Wirieblick.

Das vierte internationale Diemtigtaler Alphornseminar konnte trotz erschwerter Planung wegen Corona vom 8. bis am 11. Juli im Hotel Kurhaus Grimmialp stattfinden. Das Alphornseminar ist ein traditionsreiches Arrangement, welches zum ersten Mal in 2007 in Bregenz unter der Leitung von Kapellmeister Reinhold F. Reber durchgeführt wurde. Da die Teilnehmer dazumal aus verschiedenen europäischen Ländern wie Belgien, Österreich, Deutschland, Lichtenstein und der Schweiz stammten, wurden auch die Seminarleiter international ausgesucht.

Schon von Beginn bestand die vierköpfige Lehrergruppe nebst zwei Schweizer Musiklehrern aus Bill Hopson (Kanada) und Frances Jones (England). Daniel Pfenninger, administrativer Leiter des Organisationskomitees, Leiter der Alphornfreunde Neftenbach und Verbandspräsident von Blasmusikverband Zürcher Weinland, erklärte: «Das Seminar fand jeweils tagsüber während der Bregenzer Festspielwoche statt. Es gab aber regelmässig Klagen von Bewohnern und wir wurden als störender Faktor empfunden. Nachdem Reinhold F. Reber seinen Wohnsitz von Bregenz ins elterliche Haus nach Schwenden im Diemtigtal gewechselt hatte und weil einige Teilnehmer bereits aus dieser Region kamen, wurde das Seminar ab 2017 kurzerhand ins Diemtigtal unter die Organisation des Vereins «Internationales Alphornseminar Diemtigtal» verlegt. Hier in dieser Landschaft ist das Alphorn zuhause.»

Das Alphorn erlebt einen Boom

Die zwanzig Teilnehmer im Alter von 40 bis 75 Jahren kamen aus der ganzen Schweiz, mit Schwerpunkten Ostschweiz und Kanton Bern, ein Kursteilnehmer war sogar aus dem amerikanischen Bundesstaat Georgia angereist.

Daniel Pfenninger ist ausgesprochen optimistisch: «Wir haben öfters jugendliche Teilnehmer, das Alphorn erlebt einen Boom und ist momentan sehr modern.»

Hans von Allmen von der Alphorngruppe Chirel aus dem Diemtigtal ist Mitglied des Organisationskomitees und Seminarteilnehmer. Er spielt seit zehn Jahren Alphorn und war schon damals an den Seminaren in Bregenz mit dabei. «Als ich diesen Frühling das Notenheft zugeschickt bekam und die schwierigen Noten entdeckte, bekam ich Zweifel. Aber die Stücke waren ausgesprochen schön und es ging viel besser, als erwartet. Ich habe dank dem diesjährigen Seminar meine Fähigkeit, vom Blatt zu spielen stark verbessert und bin sehr dankbar, dass man nach so langer Zeit wieder zusammen musizieren darf. Der Austausch mit den anderen Teilnehmern bedeutet ausgesprochen viel, man lernt nicht nur von den Lehrern, sondern auch von den anderen Musikern. Die Teilnahme am Seminar motiviert dazu, mich weiter ins Alphornspiel zu vertiefen.»

Das ungefähr eine Stunde lange Konzert beim Restaurant Wirieblick am Samstagabend bestand aus zwölf traditionellen und komponierten Stücken, darunter auch zwei von Seminarlehrer Sami Lörtscher. Die ausgesprochen anspruchsvollen Stücke wurden in verschiedenen Formationen, vom Duett und Trio bis zum Tutti mit allen 24 Teilnehmern und Lehrern aufgeführt, zur grossen Freude und Begeisterung der Zuhörer.

Obwohl schon in der Konzertmitte dunkle Wolken über dem Diemtigtal aufzogen, fielen die ersten Tropfen des einsetzenden Gewitters doch erst ganz am Schluss des letzten Stücks. Das fünfte internationale Alphornseminar im Diemtigtal findet vom 7. bis am 10. Juli 2022 im Hotel Kurhaus Grimmialp statt.