Diemtigtalabend – «c’est ‹Mani›fique»

Die Gemeinde Diemtigen ehrte vergangenen Samstagabend in der Turnhalle Oey elf erfolgreiche Gemeindebürger. Gemeindepräsident Hans von Allmen konnte zudem 25 Jugendlichen mit Jahrgang 1999 den Jungbürgerbrief persönlich überreichen.

Elf Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Diemtigen wurden anlässlich des Diemtigtalabends vom 4. November für ihre Leistung geehrt. Fünf Gemeinderäte präsentierten diese mit Charme, Witz und viel Insider-Wissen. Wenn man die Liste der Geehrten durchging, kam man um einen Namen nicht herum: Manis zeigten starke Präsenz und holten sämtliche Ehrungen im skifahrerischen Bereich ab.

C’est ‹Mani›fiqueGemeinderat Marcel Klossner eröffnete den beeindruckenden Reigen der speziell Geehrten und bat die beiden Nachwuchsfussballer Nicola Fankhauser und Nico Stucki auf die Bühne. Beide wehren als Torhüter des U-18-Kaders beim FC Thun erfolgreich Bälle ab und konnten im Juni gegen Lausanne den Cupsieg abholen – erstmals in der 119-jährigen Geschichte des FC Thuns!

Gemeinderätin Theresia Stucki ehrte die junge Kranzschwingerin Melissa Klossner, welche am Eidg. Frauen- und Meitlischwingfest äusserst erfolgreich war und am Diemtigtalabend erst noch ihren 18. Geburtstag feiern konnte. Der Chiley-Käser Ueli Zaugg wurde für sein siegreiches Mutschli an der Bernischen Alpkäsemeisterschaft und den zweiten Rang an der Olma für seinen Ziegenkäse geehrt und verriet, dass er persönlich am liebsten Weichkäse produziert: «Liefert Geissmilch», war denn auch sein Aufruf an die anwesenden Landwirte. Für die Veredelung dieser wäre er dann gerne besorgt.

Gemeinderat Ruedi Wyss ehrte die beiden erfolgreichen Lehrabsolventen Regina Stucki und Adrian Ueltschi. Regina schloss ihre Lehre als Detailshandelsfachfrau bei der Post Thun mit der beeindruckenden Note von 5,7 ab. Sie befindet sich aktuell in einem einjährigen Theologie-Grundstudium. Adrian Ueltschi schloss seine Lehre als Automatiker mit der ausgezeichneten Note von 5,5 ab.

Gemeinderat Andreas Regez ehrte Carlo Klossner für seinen zweiten Rang bei der Schweizermeisterschaft im 300 Meter Sturmgewehr 90 liegend. Mit einer amüsanten Anekdote des Bergführers Mani, der seinen französisch sprechenden, weiblichen Gast auf den Berg steigen liess, worauf diese «c’est magnifique» ausrief, hatte er das schallend lachende Publikum und die vier Manis gewonnen. Mit vielen Anekdoten gespickt, ehrte er Reto Mani für seinen Sieg an den Bernischen Skilehrermeisterschaften im Riesenslalom. Jungbürger Yanick Mani fuhr an den U18-Schweizermeisterschaften im Super-G den zweiten Rang ein; lediglich drei Hundertstel fehlten dem Gymnasiasten zum Sieg.

Nils Mani wurde für seine Teilnahme an der WM-Abfahrt in St. Moritz vom 12. Februar geehrt, wo er in der Königsdisziplin den 23. Rang herausfuhr. «‹C’était magnifique› oder übersetzt grossartig und wunderbar, dass dies einem Diemtigtaler gelungen ist. Und als während deiner Fahrt auch noch die zweite Zwischenzeit grün aufleuchtete, hast du uns alle für einen Moment von einer Medaille fürs Diemtigtal träumen lassen», hielt Andreas Regez Rückschau auf einen emotionalen Moment.

Gemeinderätin Gisela Stucki hatte abschliessend die grosse Ehre, den langjährigen Skischulleiter und Skipionier Erwin Mani zu ehren. Der bescheidene Schaffer erhielt für sein Lebenswerk einen lang anhaltenden Applaus und freute sich, als auch seine Frau Hanni auf die Bühne gebeten und mit Blumen beschenkt wurde.

Gemeindepräsident übergab dieJungbürgerbriefeFür einmal stand Schwingerkönig Kilian Wenger am Diemtigtalabend nicht im Fokus, sondern war im Publikum auszumachen. Zusammen mit Mutter Beatrice, Schwester Fränzi, Partnerin Katy und weiteren Freunden genoss der Ehrenbürger von Diemtigen den Abend und den Auftritt seiner beiden Zwillingsbrüder Marcel und Ruedi, welche als Jungbürger geehrt wurden.

Zusammen mit weiteren sieben Jungbürgerinnen und 16 Jungbürgern des Jahrgangs 1999 erhielten sie den Bürgerbrief von Gemeindepräsident Hans von Allmen überreicht. In einem feierlichen Akt hiess er die 18-jährigen offiziell als Stimmbürgerinnen und Stimmbürger willkommen. In einer kurzen Vorstellungsrunde liess er die Jugendlichen zu Wort kommen und wollte von ihnen wissen, was für sie «Glück» bedeutet: Gesundheit, Natur, Familie und Heimat waren viel gehörte Stichworte. Lustige Aussagen gab es natürlich auch, wie diejenige eines angehenden Landwirten: «Glück ist für mich schönes Wetter, damit man ‹enanderna› heuen kann». «Glück ist für mich ganz viel ‹schiienä›», meinte etwa Yanick Mani, der zuvor schon geehrt wurde. Auffallend war beim 1999-Jahrgang sowieso die Dichte der sportlich erfolgreichen Schwinger und Skifahrer in den Reihen.

Nach der kurzen Vorstellungsrunde las Gemeindepräsident aus einem Brief seines Vaters an seine Familie aus dem Militärdienst vor. «Ich zitiere aus diesem persönlichen Liebesbrief, weil ich überzeugt bin, dass die Geschichte in unserem Leben eine ganz wichtige Rolle spielt und dass das wahre Glück in der Familie und in der Gesundheit liegt». Er freute sich, in der «kleinen Republik Diemtigtal» den Jungbürgern den Bürgerbrief zu übergeben und gleichzeitig kund zu tun, mit was für Rechten und Pflichten dieser verbunden sei. «Ich fordere euch auf, euch beruflich, sportlich, privat und jetzt auch politisch zu engagieren und ich bringe ein Wort mit euch in Verbindung: ‹nachhaltig›. Ihr seid teil der Jugend und sie ist das Nachhaltigste, was unser Diemtigtal zu bieten hat und ich bin der Hans im Glück, der euch dies mitteilen darf». Mit seinen gewohnt leidenschaftlichen Worten sprach der Gemeindepräsident nicht nur der Diemtigtaler Jugend, sondern dem ganzen Publikum aus dem Herzen.

Für die Organisation des gelungenen Diemtigtalabends zeichnete heuer alternierend wiederum der Skiclub Schwenden verantwortlich. Peter Wyssmüller, seit 17 Jahren Präsident des Skiclubs und gleichzeitig OKPräsident, rühmte seine SkicldubKameraden: «Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team und jeder weiss, was zu machen ist. So macht es Freude, den Diemtigtalabend zu organisieren». Und tatsächlich, die gebotene Kulinarik, der flinke Service sowie die gemütliche Bar erfreuten die Gäste rundum. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Handorgeltrio Dubach/Haldi/Teuscher – ein musikalischer Querschnitt durchs Simmental mit Roland Dubach aus Erlenbach, Simon Haldi aus Zweisimmen sowie dem einheimischen Niklaus Teuscher aus Bächlen, sowie den «Swiss Alpenfägern», welche zum Tanz aufspielten. Der Diemtigtalabend war einmal mehr wirklich «magnifique»!