Diemtigtaler Raufliretour: Sieger im doppelten Glück

Am Samstag, 10. Februar 2018, fand auf der Grimmialp im oberen Diemtigtal das erste «Raufliretour»-Skitouren-Rennen statt. 67 Teilnehmer in zwei Klassen (Plauschläufer, Rennläufer), jeweils nach Männern und Frauen getrennt, nahmen die fast 1100 Höhenmeter bis zum Rauflihorn-Gipfel (2322mü.M.) bei insgesamt guten Schnee- und Wetterverhältnissen von der Grimmialp aus in Angriff.

Anspruchsvoll war die Strecke, weil der Anstieg zu dem an diesem Tag nebelverhangenen Gipfel sich auf rund zwölf Kilometer Bergauf-Strecke hinzog. Die anschliessende, von den Teilnehmern als «machbar» eingestufte Abfahrt vom Rauflihorn zurück auf die Grimmialp war aber, vor allem wegen der durch den Schneefall leicht behinderten Sicht teilweise eine Herausforderung. Am Tag zuvor hatte eine exzellente Sicht vom Rauflihorngipfel auch optisch noch höchstes Bergvergnügen versprochen und das Abstecken der Strecke sehr erleichtert.

Das Raufliretour-Rennen ist Teil der Serie «Berner Alpencup» mit Rennen an der Lenk, am Rauflihorn, an der Axalp, in Kandersteg und am Lauberhorn und ebenso Teil des SAC-Winterprogramms «Swiss Ski Mountaineering».

Sehr gut war die Zeit des Siegers der Männer, Marco Wildhaber, der mit 1:10:31 Stunden seine Ambitionen auf einen Platz in der Nationalmannschaft unterstrich. Der 27-jährige Reichenbacher kam auf der schön ausgesteckten, sehr naturnahen Strecke damit um fast sieben Minuten schneller ins Ziel als der letztjährige X-Alps-Gewinner Christian Maurer aus Frutigen (1:17:30), der wiederum knapp vor dem Dritten, Pascal Hofmann (1:17:54) den zweiten Platz belegte.

Bei den Damen erzielten die beiden Erst- und Zweitplatzierten, Andrea Huser (1:26:44) und Sonja Herrmann-Schläpf (1:32:56) ebenso hervorragende Zeiten wie die Drittplatzierte, Caroline Kilchenmann (1:35:34). Hier wurde die ehemalige Profi-Mountainbikerin Sonja Reusser in der ebenfalls guten Zeit von 1:38:06 Vierte vor Yvonne Appenzeller (1:42:08).

Rund 25 hochengagierte Helferinnen und Helfer rund um den Organisator Samuel «Sämi» Estoppey, seinen Kollegen Fredi Klossner sowie den umsichtigen Patricia Burkhard und Denise Bosshard schufen nicht nur exzellente Bedingungen für das erste Rennen dieser Art im Diemtigtal (vorher hatte es schon Nachtrennen gegeben), sondern ihnen gelang es auch, das gesamte Ereignis in kameradschaftlicher, ja geradezu freundschaftlicher Weise zu organisieren. So war die gute Stimmung von den frühen Morgenstunden bis zum Ende der Veranstaltung überall spürbar. Hierzu trug natürlich auch das gut sichtbare private Glück des Siegers, Marco Wildhaber, und seiner Freundin Sonja Reusser bei: Die beiden liefen sich nicht nur vor dem Rennen gemeinsam warm, sondern fielen sich nach der Zielankunft auch glücklich und verliebt in die Arme und genossen den Moment.

Neben dem früheren Abfahrtsweltmeister und Lauberhorn-Sieger Peter Müller, der sich mutig, aber immer etwas im Hintergrund bleibend, nochmals der Konkurrenz stellte und gleichzeitig auch als Mit-Sponsor auftrat, wirkten auch der X-Alps-Sieger Christian Maurer und seine Freundin als Motivatoren für die aufgestellten Teilnehmer. Weit über die Region hinaus hatte das Rennen vor allem begeisterte Rennläufer angezogen: Sie kamen fast aus der gesamten Schweiz und hatten zum Teil schon mehrstündige Anfahrten hinter sich, als das Rennen um 8.30 Uhr begann.

Zusammen mit dem SAC strebt das OK-Team des «Raufliretour» schon mittelfristig eine Qualifizierung seiner attraktiven und besonders in der Suisse Romande beliebten Wintersportart für eine Aufnahme in die olympischen Wettbewerbe an. Das Rennen im Diemtigtal ist dabei für die Deutschschweiz einer der Meilensteine gewesen.