20 Jahre Internat Grosshaus in Diemtigen

Ein Grund zum Feiern!

Am Samstag hat das Internat Grosshaus und Hirschen in Diemtigen zum 20-jährigen Jubiläum eingeladen. Zahlreich sind ehemalige Schüler mit ihren Familien, einige Einheimische und Freunde des Grosshauses aufgekreuzt. Ein herzliches Wiedersehen!

Ein Grund zum Feiern!

Hochbetrieb im Garten

Nach einem Gottesdienst in der Kirche wurden die vielen Besucher bei schönstem Sonnenschein im Garten rund um das Grosshaus zu einem Buffet und einem vielfältigen Festprogramm eingeladen. Da gaben zum Beispiel «Cyrill», ein Zauberkünstler, «Beck Men», ein Musik Cabaret ihr Bestes. Diverse Spiele standen zur Verfügung, unter anderem ein Bullreiten, das Jung und Alt amüsierte, eine Schiessbude mit Luftgewehren, ein Postenlauf und natürlich ein Trampolin. Auch das Buffet war originell, mit einer Wurstmaschine und Grill versehen, nebst feinen Salaten, Torten und was das Herz sonst noch begehrt. Am Abend ging’s weiter mit Disko und um 22 Uhr wurde der gelungene Anlass mit einem Feuerwerk beendet.

Seit 20 Jahren arbeitet ein engagiertes Team unter der Leitung von Urs Merian mit normal begabten Jugendlichen aus schwierigem Umfeld

Das Internat bietet 22 männlichen Jugendlichen aus schwierigem Umfeld, ab dem 10. Lebensjahr ein neues, stressfreies Zuhause, eine geordnete Tagesstruktur und individuellen Schulunterricht auf Realschul- oder Kleinklassenniveau.

Nach der obligatorischen Schulzeit bereitet das Team die Jugendlichen auf eine Lehrstelle vor und begleitet sie während der Lehre oder Attestlehre. Die Lehrstellen finden sie zum Teil in der Region.

Wer nach dem Schulabschluss noch nicht bereit ist, die Lehrstelle anzutreten, bekommt im Internat die Chance, ein anerkanntes, zwei-jähriges Baupraktikum zu absolvieren. Der Betreuer, Rolf Maurer, führt sie während dieser zwei Jahre in alle möglichen Bauarbeiten ein. So hat die Gruppe von acht Jugendlichen unter der Leitung von Rolf Maurer unter anderem den Anbau des Hirschen, den Ausbau des Estrichs im Grosshaus und einige Aufträge von aussen ausgeführt. Da sind ganz tolle Zimmer und Aufenthaltsräume kreiert worden. Im Allgemeinen schätzen die Jugendlichen ihre Arbeit, denn es ist doch sehr befriedigend, abends jeweils auf ein «selber» erstelltes Produkt zurück blicken zu können.

Im Estrich, der zum Aufenthaltsraum ausgebaut worden ist, hängt die «Ahnengalerie» der Jugendlichen, die im Grosshaus oder Hirschen in den letzten 20 Jahren gewohnt haben. Es hängen mehr als 100 Fotos! Von diesen Jungs haben, nach Aussagen von Rolf Maurer, 60 bis 70 ihren Weg in der Gesellschaft wieder gefunden. Ein schöner Erfolg!

Ein weiterer Zweig der Internatsarbeit beruht auf der Erlebnispädagogik. Den Jugendlichen werden Aktivitäten in der Freizeit angeboten, die ihnen zu Selbstvertrauen und Vertrauen zum Mitmenschen verhelfen sollen, so zum Beispiel Kletterkurse, Bergtouren, Surfen Unihockeyturniere, Gleitschirmfliegen usw.

Die Jungs werden mit klaren Leitlinien geführt, die sie ohne Wenn und Aber einhalten müssen. So sind zum Beispiel die Musiklautstärke und die persönliche Aufmachung klar geregelt. Ansonsten sind sie frei und können jedes zweite Wochenende nach Hause, falls die Situation daheim es ermöglicht.

Claire Baumgartner