Frisches Holzofenbrot

Frisches Holzofenbrot

Jeden zweiten Mittwoch wird im 234 Jahre alten «Ofenhüsi», das direkt neben dem Pfarrhaus Diemtigen steht, Holzofenbrot und Züpfe gebacken. Das kleine Gebäude das im Jahr 1781 gebaut wurde, bekam durch den Staat und der Kirchgemeinde Diemtigen im Jahr 1981 eine Restauration.

Schon zeitlich am Vormittag macht der Ofenmeister Ruedi Wenger Feuer im Ofen. Dazu braucht es ganz trockene Fichte am liebsten vier bis fünf Jahre alt. Erst wenn die im Jahre 1996 neu eingebauten Schamottsteine weiss sind, ist die Hitze zwischen 300–400 Grad erreicht. Der Ofen hat ein Fassungsvermögen von ca. 20 Kilo Brot. Erst in der zweiten Phase werden dann Kuchen und sonstige Süsswaren eingeschoben.

Die Frauen rücken etwa um eins bis halb zwei mit Ihrem vorbereiteten Teig an, geformt und ofengerecht zubereitet wird erst jetzt. Erst wenn alle fertig sind, räumt Rudi Wenger die Glut in einen Kessel, dann wird der Ofenboden mit einem feuchten Tuch gut gereinigt. Anschliessend wird es hektisch, alles muss schnell gehen damit der Ofen nicht zu sehr auskühlt. Wenn die verschiedenen Brote und Zöpfe drin sind wird der Ofen sofort mit einem Deckel abgedeckt.

In der Zwischenzeit gibt es in einem separaten kleinen Stübli Kaffee, Tee und irgend etwas süsses dazu. Frau Elisabeth Reber die im 1996 in den Kirchgemeinderat gewählt wurde, übernahm auch die Verantwortung für das Ofenhüsi, sie schaut, dass alles mit rechten Dingen abläuft und genutzt wird und dass die Tradition erhalten bleibt. Ihr sei gedankt.

Jetzt ist der Moment gekommen wo die Backware aus dem Ofen geholt werden kann. Der Tisch füllt sie rasch mit wunderbar riechenden und schönen Broten und Züpfen. Wieder muss alles rasch gehen, denn für den Kuchen und Schnecken braucht es auch noch Hitze.

Da die Qualität des Holzofenbrotes in einem normalen elektrischen Backofen nie erreicht werden kann, gibt es immer mehr Bäuerinnen die sich einen mobilen Holzbackofen zulegen. Zum Glück gibt es aber doch noch verstreut in den Tälern ebenso alte erhaltene Ofenhüsi, so können auch nicht Bäuerinnen sich und ihrer Familie ab und zu eine Freude mit selber gebackenem Holzofenbrot machen.

Der nächste Backtermin ist am 20.Mai. Anmeldung ist dringend nötig. Edith Kammer