Kilian gegen Kilian im Schlussgang am Oberländischen Schwingfest in Oey

Am vergangenen Sonntag, 10. Juli fand auf dem liebevoll hergerichteten Festgelände unmittelbar neben dem Bahnhof Oey das Oberländische Jubiläumschwingfest statt. Kilian von Weissenfluh und Kilian Wenger traten im Schlussgang gegeneinander an und stellten – trotz mehrfachen intensiven Versuchen des einheimischen Schwingerkönigs, den 26-jährigen Jungspund vom Schwingklub Hasliberg auf den Rücken zu legen. So profitierte schliesslich als lachender Dritter Simon Anderegg – und Siegermuni «Vario» ging vor den Augen von 4100 Zuschauenden an den 36-jährigen Routinier des Schwingklubs Meiringen (siehe auch unter Sport).

Kilian gegen Kilian im Schlussgang am Oberländischen Schwingfest in Oey

Das Oberländische Schwingfest in Oey-Diemtigen bot eine prächtige Kulisse.

Zum Jubiläum der 1921 gegründeten Schwingersektion Niedersimmental fand in Oey am Wochenende vom 8. bis 10. Juli das Oberländische Schwingfest statt. Der Schwingklub Hasliberg übernahm das Oberländische letztes Jahr spontan und führte dieses auf dem Brünig pandemiebedingt ohne Zuschauer durch – und ermöglichte so dem Schwingklub Niedersimmental – ein Jahr nach dem 100-Jahr-Jubiläum – in Oey vor 4100 Zuschauern ein würdiges Schwingfest durchzuführen.

Lüpfige Unterhaltung underfreulicher Nachwuchs

Bereits der Unterhaltungsabend vom Freitag wurde von den Besuchern gerühmt und geschätzt: Der heimische Jodlerklub Zwischenflüh sang im Abwechsel mit dem Jägerchörli Niedersimmental und der Jodlergruppe Bärgröseli Alpnachstad. Im Anschluss spielte das Schwyzerörgeli-Trio Balmhorn zum Tanz auf. Auch die Fyrabäbar auf dem Festgelände fand grossen Anklang und DJ Dan und DJ Süm sowie z’Hansrüedi sorgten für gute Feststimmung.

Am Samstag fand traditionell der Oberländische Nachwuchsschwingertag statt. Dieser konnte bei ebenfalls perfekten äusseren Bedingungen 344 Nachwuchsschwinger in der Arena willkommen heissen. An der gut besuchten 100-Jahr-Jubiläums-Bar wurde der zweite Teil des dreitägigen Jubiläumsanlasses in gemütlichem Rahmen abgeschlossen.

Schwingfest mitPrachtswetterbelohnt

Blieb noch der Sonntag mit dem Hauptereignis: dem Oberländischen Schwingfest. 190 Schwinger – davon acht Eidgenossen – aus dem Berner Oberland und dem Kanton Bern massen sich mit den Gastschwingern der beiden Schwingklubs Haute-Broye und Wolhusen auf sechs Sagmehlringen. Die über 4000 Zuschauer sassen grossmehrheitlich pünktlich um acht Uhr auf der Tribüne und verfolgten die sechs Gänge aufmerksam und gespannt. Traditionell wurde nach dem ersten Gang der erste Griff in den Rucksack gemacht: Auf Holzbrättlene wurde Käse, Wurst und die Sunntigszüpfe aufgeschnitten und mit dem ersten Glas Weisswein rund herum auf einen schönen Sonntag angestossen. So, wie das eben an einem Schwingfest traditionell der Fall ist. Derweil sammelten sich die Schwinger um den Brunnen, erfrischten sich bei steigender Hitze mit dem kühlenden Nass und sammelten sich für den nächsten Gang.

Einsatzfreudige Ehrendamen

Beeindruckend war auch die Leistung der zehn jungen Ehrendamen, allesamt aus der Region und in einheitlichen, wunderschönen Berner Sonntagstrachten: Bereits vor dem Mittag servierten sie den Ehrengästen das Apéro, bevor sie das vorzüglich mundende Mittagessen den rund 300 Gästen im Festzelt an den Tisch servierten. Später waren sie in der Schwingarena unterwegs, bevor sie den Festakt begleiteten und schliesslich noch – sozusagen als Krönung ihres Arbeitstages – die Krönung der Schwinger vornehmen konnten. Immer tadellos frisiert und mit einem Lächeln auf dem Gesicht – Chapeau!

Diese fand kurz nach sechs Uhr in der Arena statt, wohin sich in der Abendsonne nochmals erfreulich viele Zuschauer begaben, um die Krönung der 29 Kranzgewinner sowie die Rangverkündigung zu verfolgen.

Dem rührigen OK von der Schwingersektion NIedersimmental war es gelungen, ein von A bis Z würdiges Jubiläumsschwingfest auf die Beine zu stellen. Von der Schwingarena, über das Festgelände bis hin zum gezeigten Schwingsport, der guten Stimmung und dem strahlenden Wetter eine durchwegs gefreute Sache. Oder wie der Luzerner Sitznachbar zu meiner Linken zusammenfasste: «Es rüdig schöns Fescht!». Auch wenn die Schwinger aus dem Luzernischen Wolhusen nichts mit dem Ausgang des Festes zu tun hatten – traf er es durchaus treffend auf den Punkt.