40. Zucht- und Nutzviehsteigerung Springenboden-Gsässweid im Diemtigtal

Wenn der Res mit dem Res Vieh versteigert

Am 21. August fand auf dem Springenboden die traditionelle Viehsteigerung statt. Bereits zum 40. Mal konnten vorzügliche Zuchttiere in der wunderbaren Naturarena unterhalb des Restaurants Gsässweid zum Verkauf angeboten werden. 30 Aussteller führten 94 Tiere auf; 87 Tiere fanden eine Käuferschaft. Ein einzigartiges Erlebnis für das interessierte Publikum aus der ganzen Schweiz. Mit dabei Nationalratspräsident Res Aebi, der es sich auch als höchster Schweizer nicht nehmen liess, als Auktionator seine 23. Viehsteigerung auf dem Springenboden zu leiten.

Wenn der Res mit dem Res Vieh versteigert

Die stolze SF-Kuh Stefanie wurde unter Applaus zum Höchstpreis versteigert.

Strahlendes Sommerwetter liess das Auktionskomitee um OK-Präsident Andreas Brügger zum vornherein schon vermuten, dass der Anlass auf dem Springenboden auch heuer auf viel Interesse stossen werde. Und tatsächlich, während dem traditionellen Apéro trudelte das treue Publikum auf dem einzigartigen Auktionsplatz hoch über dem Diemtigtal ein. Annemarie Brügger, Andrea Wiedmer, Maria Balmer und Fränzi Spring betreuten die eintreffenden Gäste aus der ganzen Schweiz aufmerksam und boten reichlich selbstgemachte Züpfe und chüschtigen Hobelkäse an. Neben mir sassen Gäste aus dem nun zum Kanton Jura gehörenden Moutier und waren begeistert: «C’est magnifique ici, jamais eu de la pluie!» Seit 40 Jahren haben sie nie eine Steigerung auf dem Springenboden verpasst – und dabei noch nie Regen gehabt! Man kennt sich auf dem Springenboden – von der Katalogverkäuferin bis zum Politiker ist man per du.

Der höchste Schweizer fungierte alsumsichtiger Auktionator

Es war beeindruckend, mitzuverfolgen, wie der Nationalratspräsident die Viehsteigerung unermüdlich leitete. Er animierte die über das ganze Gelände verteilten Käufer mit Schalk und behielt gleichzeitig die Aussteller im Auge, ob die mit dem gebotenen Preis einverstanden waren, sofern dieser unter dem Mindeststeigerungserlös blieb. Und dies alles in Sekundenschnelle und über drei Stunden.

Und so lebt der Res Aebi aus Alchenstorf in völlig verschiedenen Welten: Vergangenen Samstag als Auktionator auf dem Springenboden, am nächsten Tag als Bauer, der frühmorgens noch Kühe melkt und anschliessend als Politiker in ein Kriegsgebiet reist. Man glaubt es Aebi aufs Wort, dass er alles mit Hingabe und Leidenschaft macht.

Gute Marktlage und Qualität

Aber zurück zur Steigerung: Dreissig Zuchtbetriebe – zwei Drittel davon aus dem Diemtigtal und die restlichen hauptsächlich aus dem Niedersimmental – boten bis zu zwölf Tiere der Sektionen SI, SF, RH/HO zur Versteigerung an. Durch eine strenge Vorschau wurden die Tiere – hauptsächlich leistungsfähige Kühe sowie vielversprechende Rinder – vorselektioniert. Alle waren gealpt und von überdurchschnittlicher Qualität. So war es nicht weiter erstaunlich, dass die Preise der rein weiblichen Tiere gut waren und 87 der 94 vorgeführten Tiere – was 93 Prozent entspricht – verkauft werden konnten: Mehrere «Gusti» wurden für über 4000 Franken verkauft. Die stolze Simmentaler Kuh, die für 6500 Franken sowie die SF-Kuh, die den Höchstpreis von 7100 Franken erreichte, erhielten gar spontanen Applaus vom Publikum und der Käufer von Res Aebi spontan ein «viel Glück - ab heute ist die Welt anders für dich - viel Freude», mit auf den Weg.