Mitgliederversammlung des Vereins «Pro Simmental»

Erfolgreicher Einspruch gegen Lidl-Neubau-Projekt in Zweisimmen

Der Verein «Pro Simmental» setzt sich für eine intakte Natur mit Biodiversität, aber ohne gebietsfremde, invasive Pflanzenarten (Neophyten) ein. Pro Simmental reichte erstmals eine Einsprache ein: dies in einer 7-Punkt-Begründung zum Grossverteilerprojekt Lidl in Zweisimmen. In einem Diavortrag wurden die Gänsegeier in unserer Region gezeigt.

Erfolgreicher Einspruch gegen Lidl-Neubau-Projekt in Zweisimmen

Die Profile für die geplante Lidl-Filiale stehen bereits über zwei Jahre (Archivbild vom Mai 2020).

Vereinspräsident Jürg Wittwer freute sich, letzten Samstagnachmittag im Kirchgemeindehaus Lenk die zahlreich erschienenen Mitglieder nach drei Jahren endlich wieder persönlich begrüssen zu dürfen. Zweimal wurde die Jahresversammlung wegen den staatlich verordneten Coronavorschriften schriftlich durchgeführt und dabei der Vorstand in globo wiedergewählt. Das kurz zusammengefasste Protokoll der letzten Versammlung (2019) wurde einstimmig genehmigt.

Lidl-Neubau in Zweisimmen fraglich

Vor einigen Jahren lancierte der Berner Bauernverband eine Kulturlandinitiative. Diese kam aber nie zur Abstimmung vors Volk. Doch an deren Stelle erhielten weitere Gesetzesartikel Rechtskraft. Gestützt darauf stand für Pro Simmental fest, nebst weiteren Einsprechern, dass ein Filialneubau von Lidl auf diesem Kulturland in dieser verschwenderischen Bauart nicht mehr gesetzeskonform ist (rund 5000 m² mit viel Landverbrauch für oberirdische Parkplätze).

Die Gemeindebehörde Zweisimmen war der Ansicht, dass das eingereichte Baugesuch für den Lidl-Filialneubau auch jetzt noch dem Baugesetz entspreche. Doch Pro Simmental bekam vom Regierungsstatthalter für ihre 7-Punkte-Einsprache Recht. Somit kann der Filialneubau nicht gemäss dem eingereichten Baugesuch verwirklicht werden.

Ja Biodiversität – nein zu Neophyten

Vorstandsmitglied Catrin Linke orientierte über die seit Jahren betriebenen Vereins-Tätigkeiten – zum Teil zusammen mit anderen Vereinen oder Institutionen. Sehr erfreut ist sie, dass die beiden Anliegen vermehrt in der Bevölkerung erkannt werden. Sogar Schulklassen lassen sich informieren oder legten auch selber Hand an (z.B. Entfernung einer Japan-Knöterich-Hecke). Hocherfreut ist Catrin, dass sogar die BLS solche Arbeiten in ihr Pflegeprogramm aufgenommen haben und selbstständig und regelmässig ausführen. Es ist beeindruckend, dass diese Firma erkannt hat, dass die Bahnzüge durch ihre Fahrtwinde bei vorhandenen blühenden Neophyten, deren Samen – auch aus Grundstücken, welche sich nicht in ihrem Landbesitz befinden – auf weitere Streckenteile verfrachten können. 20 Prozent ihrer Flächen verspricht die BLS, naturnah zu bewirtschaften.