Aussichtsplattform am Stockhorn: Baubewilligung erteilt!

Im August 2010 hat die Stockhornbahn AG ein Baugesuch für eine ringförmige Aussichtsplattform von 13 Metern Durchmesser zwischen den beiden «Augen» in der Nordwand des Stockhorns eingereicht. Gegen das Vorhaben sind insgesamt elf Einsprachen erhoben worden. Auf sieben Einsprachen von Privatpersonen wurde aufgrund mangelnder Legitimation nicht eingetreten. Mit den vier Organisationen Mountain Wilderness, Schweizerischer Alpenclub, Pro Natura und Stiftung Landschaft Schweiz hat der Regierungsstatthalter im Januar 2011 Einigungsverhandlungen durchgeführt. Die Bauherrschaft hat freiwillig eine Begutachtung durch die Eidgenössische Naturund Heimatschutzkommission (ENHK) beantragt. Im Gutachten hat die ENHK erwogen, dass bauliche Eingriffe im alpinen Raum grundsätzlich heikel seien. Die geplante Plattform sei zwar von Oberstocken aus (oder von weiter weg) kaum zu sehen, sie wäre jedoch aus dem Gebiet Walalpgrat–Baachegg als technischer Fremdkörper sichtbar. Deshalb würde das an sich gut gestaltete Projekt die Landschaft beeinträchtigen. Die Stockhornbahn AG hat Ende Oktober 2011 eine Projektänderung eingereicht. Die Plattform wurde nicht mehr ringförmig von Fenster zu Fenster geführt, sondern wurde frei tragend als balkonartige Aussichtsplattform vor dem westlichen Fenster geplant. Die EHNK kam bei der erneuten Beurteilung zum Schluss, dass die Landschaft am Stockhorn nur noch leicht beeinträchtigt werde und das Projekt aus Sicht Natur und Landschaft bewilligungsfähig sei. Darauf haben die vier Organisationen ihre Einsprachen zurückgezogen.

Nachdem nun die Bauherrschaft noch geringfügige Anpassungen an der Konstruktion zugunsten des hindernisgerechten Bauens vorgenommen hat, liegen sämtliche Amts- und Fachberichte in zustimmendem Sinne vor. Regierungsstatthalter Marc Fritschi entschied, dass die bau- und planungsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden, und hat die Baubewilligung erteilt. Die Plattform soll im März 2013 während der Revisionspause der Stockhornbahn installiert werden. Das Steinschlagschutznetz soll bereits in der Kurzrevisionspause im November 2012 angebracht werden.