Historisches und Urchiges unter dem Stockhorn

Das «Kühreihen»-Konzert der «Alphorn Experience»

Am 4. und 5. Juli inszenierte die Alphorn-Gruppe «Alphorn Experience» mit Unterstützung der Stockhornbahn und der Oberstockenalp die Taufe ihrer neuen CD «Kühreihen», direkt unter dem Stockhorn. Und Besucher aus vielen Kantonen der Schweiz und dem angrenzenden Deutschland waren zu dem Ereignis angereist.

Das «Kühreihen»-Konzert der «Alphorn Experience»

Gleich drei der vier Mitglieder der Bläsergruppe «Alphorn Experience» sind gebürtige und «überzeugte» Simmentaler: In der Besetzung Mike Maurer, Sami Lörtscher, Christian Schmitter und Heinz Maeder stammt lediglich Christian Schmitter nicht aus dem Tal, aber doch aus Bern.

So war es für die vier Mitglieder von «Alphorn Experience» keineswegs nur die Auswahl eines geeigneten Spielortes, die sie dazu bewegte, das Konzert auf der Oberstockenalp am vergangenen Wochenende durchzuführen. «Kühreihen», das bedeutet im mehrfachen Sinn eine Rückkehr zu den Ursprüngen, den eigenen, wie denen des Instrumentes Alphorn.

Einbezug aller Beteiligten – auch der TiereEs entstand so am vergangenen Wochenende eine wirklich konzertante Aufführung aller CD-Stücke der «Kühreihen-Produktion», dies aber in einer für ein Konzert eigentlich ungewohnten Original-Umgebung, nämlich auf der Hochalp.

Die weit über hundert Zuschauer aller Generationen, die die Wanderung zur Oberstockenalp auf sich genommen hatten, nahmen aufmerksam an den teils meditativen, teils schwungvollen Darbietungen teil. Und auf sehr spontane Weise wurde so das Publikum Teil der Aufführung.

Auffallend war, dass sehr viele der Zuschauer sich mit Mobilgeräten und Kameras direkt auf die Weide begaben und den Weg der Musiker von den Abhängen des Stockhorngipfels hin zur Alp medial begleiteten, einige in sehr hingebungsvoller und selbstvergessener Weise.

Aber auch die Tiere selbst, um die es ja in der Musik wesentlich geht, gestalteten durch ihre Reaktionen auf eine bisweilen unerwartete Weise die Ins-zenierung mit. Anfangs schienen sie noch zögerlich und bestaunten und beschnupperten Musiker und Instrumente. Doch nach und nach schien die gesamte Herde in Bewegung zu kommen: Gemeinsam, meist in kleinen Gruppen, näherten sie sich den Aufführenden und den Zuschauern. Und sie entfernten sich dann auch wieder, dies solange, bis sich gegen Ende der Inszenierung die innere Bewegtheit der Kühe auch in äusserer Bewegung der Herde entlud. Und regelrechte Luftsprünge vollführten dann manche der Vierbeiner, sehr zur Überraschung der Zuschauer, die sich grossenteils ebenfalls auf die Weide begeben hatten.

Geniesser und GenussViele Geniesser und Interessierte blieben aber auch gerne zurück am Berggasthaus, wo nicht wenige von ihnen die Nacht verbrachten. Wer konnte, genoss den Abend und das Abendessen in der einmaligen Atmosphäre unter dem Stockhorn.

Sonderrolle der StockhornbahnFür diejenigen, die am Samstagabend nach Hause wollten, hatte die Stockhornbahn (sie war auch Sponsor der Veranstaltung) eigens eine «Abendgondel» eingerichtet, die den Besuchern den steilen Abstieg nach Erlenbach in der Dunkelheit ersparte.

Dass dabei am Ende, nach Abschluss aller geplanten Fahrten, auch eine ungeplante, kleine abendliche Sonderfahrt von der Zwischenstation an der «Chlusi», wo man ihn zwischenzeitlich beherbergt hatte, für den meniskusgeschädigten Korrespondenten dieser Zeitung herauskam, verdient besondere Erwähnung – und bis «in die Knochen» empfundenen Dank!